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Gerade wollte Jareth wieder losgingen, als er plötzlich ein lautes Knacken hörte. Etwas verunsichert sah er zu Pandora, die auch nicht wirklich zu wissen schien was oder wer das verursacht hatte. Ob dort am Rand des Waldes ein wildes Tier war? Vielleicht ein Reh oder irgendetwas Großes, was so ein Geräusch verursachen konnte? Er konnte es nicht genau sagen. Aber was immer es war, wenn es sie angriff hatten sie wohl ein Problem. Also hoffte er inständig, dass es sich hierbei nicht um eins der Wesen oder einen schwer bewaffneten Menschen handelte. „Ich werd mal nachschauen was da ist.“ murmelte der junge Mann. Nicht sicher ob das an Pandora gerichtet sein sollte oder nur an ihn. Auf jedenfall besiegte die Neugier seine Angst. Und wenn es sich um ein Tier handelte, konnte er vielleicht noch mit erfolgreicher Beute nach Hause kehren. Na gut, wohl eher nicht. Als ob er einfach dort hin gehen könnte und das Reh nur darauf warten würde von ihm getötet zu werden. Schöne Wunschvorstellung. Im nächsten Moment zog er auch schon sein Messer und hielt dieses in der rechten Hand angriffsbereit, während er die Flaschen zu Boden fallen lies. Ohne auf irgendeinen Satz von Pandora zu warten, ging er auch schon los. Sie würde ihm schon folgen. Oder eben auch nicht. Eigentlich wäre es ihm lieber wenn sie dort stehen blieb. Dann hatte sie wenigstens einen kleinen Vorsprung wenn plötzlich ein Kailasa oder was auch immer auftauchte. Fast geräuschlos überwand der junge Mann schließlich die letzte Meter, die ihn von dem Ort trennten, wo er das Knacken gehört hatte. Allerdings musste er nicht lange suchen, bis er ein Mädchen entdeckte, das ein paar Jahre jünger zu sein schien. Leicht stirnrunzelnd lies er sein Messer sinken und betrachtete die junge Frau. „Wer bist du?“ fragte er sie schließlich. Ein Kailasa war sie schonmal nicht. Entweder war sie wie er ein Mensch oder eben eins der andern beiden Wesen. Wobei, die Achak hatten bekanntlich weiße Haare. Das konnte sie also auch nicht sein. Außer sie hatte irgendwo ein Haarfärbungsmittel gefunden. Bezweifelte er aber eher. Naja, er sollte wohl erstmal ihre Antwort abwarten. Falls er überhaupt eine bekam.
Stillschweigend und abwartend stand ich hinter dem. Wie festgenagelt. Und nach einiger Zeit nahm ich auch schon wahr, wie etwas weiter weg, dort, wo die beiden Personen gestanden haben mussten, etwas zu Boden fiel. Kurz darauf kamen auch schon Schritte näher. Es waren etwas schwerere Schritte, also schätzte ich, es war der Mann, der auf mich zu kam. Wer er wohl war? Vielleicht ein Kailasa.. oder eben ein Mensch. Aus der Ferne hatte man erkennen können, dass er dunkle Haare hatte - also unmöglich ein Achak. Zu komisch wäre das auch. Achak waren für gewöhnlich allein unterwegs und das war dieser junge Mann anscheinend nicht. Außerdem konnte ich es mir unmöglich vorstellen, zwei Achak an auch nur einem Tag zu treffen. Wäre ein ganz schöner Zufall. Naja, aber die Welt wurde immer kleiner, so konnte es gut sein, dass ich in näherer Zukunft mehr Wesen verschiedenster Spezien treffen würde als es sonst so üblich ist.
Aus Reflex hatte ich meinen Dolch gezogen, bevor der Dunkelhaarige mich auch schon entdeckt hatte. Der Baum war doch kein so gutes Versteck gewesen. Abwehrend Hatte Ich meinen Dolch schützend vor mich in Position gebracht. Mein Gesichtsausdruck war misstrauisch, da mich die doch so direkte Art des Mannes wunderte. Wer ich bin? Wollte er jetzt wissen, wie ich heiße? Still aber mit durchdringendem Blick starrte ich den Gegenüber an. Wahrscheinlich war ihm nicht bewusst, dass ich eine Wachi war. Mir war aber klar, dass er ein Mensch ist. Dies verriet seine Ausstrahlung. Oder er war ein Kailasa der sich äußerst gut tarnen konnte, wie auch immer. In dem Fall müsste ich mich in Acht nehmen. "Wer bist du?", stellte ich ihm die Gegenfrage. Meine weiche Stimme, die so gut verführen konnte, war standhaft.
"Du hast mich gerade herausgefordert Kailasa" redete ich weiter mit meiner weichen Stimme. "Natürlich war ich auch zuvor alleine, aber das bedeutet nicht, dass ich es sein will... außerdem könnte ich deine wunden versorgen" beendete ich meinen Satz. Ich würde mich von ihm jetzt nicht einfach wie ein Kind abweisen lassen. Das kam nicht in Frage. Angreifen würde er mich nicht, soweit hatte ich ihn und die Situation unter Kontrolle. Momentan hatte ich auch nicht vor ihn anzugreifen. Dennoch sollte er mich hier nicht allein zurücklassen. Das war mein Hintergedanke. Ich konnte es nicht ändern wenn er es tat, aber versuchen konnte ich es ja mal. Außerdem war ich gerade irgendwie müde und hatte keine Lust auf einen Kampf oder noch mehr zwanghafte Verführung. Deshalb zuckte ich nur mit den Schultern "Vergiss nicht was ich dir geraten habe. Nimm wirklich Spitzwegerich sonst könnte deine wunde böse enden" sagte ich schlussendlich freundlich und weich, aber alles andere als verführerisch. Damit drehte ich ihm den Rücken zu und ging ein paar Schritte weg zum Ufer.
Er hasste es wenn die ihm gegenüberstehenden Gegenfragen stellten. Aber etwas an ihrer Art lies diesen Hass nicht zu. Sie schien so unschuldig, als wäre es ihr gutes Recht seinen Namen zuerst zu erfahren. Wahrscheinlich hatte sie nur Angst. Wer wusste heutzutage schon welches Wesen sich hinter welchem Gesicht versteckte? Vielleicht dachte sie auch er sei ein Kailasa. Aber nein, das war er definitiv nicht und er verspürte auch nicht das verlagen sie zu bedrohen oder gar aus dem Weg zu schaffen. Stattdessen steckte er sein Messer wieder in die Tasche und lehnte sich an eine Baum, der hinter ihm stand. „Jareth.“ beantwortete er schließlich ihre Frage. War sowieso ein Wunder warum die meisten Leute ein Geheimnis aus ihren Namen machten. Was war schon dabei jemanden zu verraten wie man hieß? Als ob das irgendwas ändern wurde. Denn das tat es definitiv nicht. Anstatt die junge Frau erneut nach ihrem Namen zu fragen, musterte er sie einfach nur schweigend. Sie war hübsch, das stand fest. Aber das gleiche hätte er wohl von Pandora auch behaupten können, nur das letztere nicht diese seltsame Ausstrahlung hatte. Aber Jareth wusste nicht was ihm das sagen sollte. Sie kam ihm eben nur etwas... anders vor. Wahrscheinlich bildete er sich das einfach nur ein. Wäre kein Wunder. Momentan fragte er sich sowieso, was sie wohl von ihm dachte. Leicht zitternd in seinen nassen Klamotten und dann mit den Wunden am Körper, wobei man nur die aufgeplatzte Lippe und die leicht geschwollene Wange erkennen konnte. Der Rest war gut unter seiner Kleidung versteckt. Wenn sie irgendein menschenfressendes Wesen war, hoffte er einfach, dass sie Mitleid empfand oder was auch immer. Zumindest war er nicht scharf auf einen Kampf. Aber hätte sie ihn da nicht schon längst angegriffen? Immerhin hielt sie einen Dolch auf ihn gerichtet. Trotzdem verspürte Jareth nicht das verlangen seine Waffe ebenfalls zu ziehen. Sie würde ihm nichts tun, da war er sich sicher. Und wenn doch hätte er wahrscheinlich eh keine Chance. Außer Pandora kam aus dem Hinterhalt mit einer Bratpfanne und überwältigte die Frau die vor ihm stand. Aber gut, so weit würde es hoffentlich nicht kommen. Er hielt noch immer daran fest das dieses Mädchen nur ein stinknormaler Mensch war. Bestand ja schließlich eine fifty-fifty Chance das sie harmlos war. Und wenn sie eine Wachiwi war... Tja, dann wusste er auch nicht genau was zu machen war. Würde er es überhaupt merken? Wahrscheinlich nicht. Waren wirklich gute Aussichten für ihn. Aber leider kannte er sich zu wenig mit den andern Wesen aus. Ihm war bisher nur ein Kailasa über den Weg gelaufen und das reichte ihm für heute.
Ich versuchte zu schnauben. Ein letztes Stück Arroganz was bei mir in aussichtslosen Situationen auftrat. Wenn das sein ernst war würde ich ziemlich sauer auf ihn sein. "Für dich ist das also alles nur Spiel, verstehe schon. Du spielst mit deiner Beute, wie die Katze mit der Maus." ich sollte sprachlos sein aber das war ich nicht. Wie konnte an nu so einen Umgang pflegen?!. Natürlich er war eine andere Spezies. Doch sie hatten sicherlich auch ein Gewissen, oder?. Worte konnten jetzt sicherlich auch nicht viel ausrichten doch nun da ich wusste das alles an meiner Situation nichts ändern würde konnte ich die Person sein, die ich nie getraut habe zu sein. Mutig, Stark, Powervoll. "Letzte Worte? Hab keine Sorge, wenn du möchtest kann ich dir aus meinem Grab eine Abschiedsrede schicken aber ich versuche mich jetzt kurz zu halten okay?!. Ich verstehe es nicht, warum tut ihr so etwas? Ihr braucht uns zum überleben aber warum quält ihr uns?. In euch ist noch immer ein Teil Mensch vielleicht war dein Ur-Ur Großvater noch ein Mensch, würdest du den etwa auch einfach so töten? Ja, ja ich verstehe es; Jagen oder gejagt werden aber könnt ihr das wenn schon mit etwas Styl machen?!" ich schnaubte kurz und blickte dann zu Boden. Nach einer Weile als er nichts sagte wurde ich wieder etwas unsicher und verlor wieder immer mehr den Mut. "Also..ähm ich bin fertig?!"
Jareth.. Diesen Namen hatte ich noch nie zuvor gehört. Ich war immer noch recht misstrauisch, schließlich verriet nicht jeder einfach so seinen Namen. Aber jetzt war ich mir sicher, dass er ein Mensch war. Die meisten Menschen waren offen und nicht unbedingt auf einen Kampf aus. Zumindestens schien Jareth nicht drauf aus zu wollen, da er sein Messer wegsteckte. Dies war auch der Grund, warum ich meine Hand sinken ließ und somit von keinem Angriff ausging. Besonders bedrohlich wirkte er nicht auf mich. Als ich den Mann musterte, fiel mir sein Zustand auf und in meinem zuvor misstrauischen Gesichtsausdruck war nun leichte Besorgnis zu erkennen. Ja, er sah schon ziemlich übel zugerichtet aus. Einige Schnittwunden, aufgeplatzte Lippe.. und warum um Himmels willen ein nasses Shirt? Wenn man genau hinschaute erkannte man, dass er zitterte. Nun ja hier im Wald war es etwas frischer und kein Wunder, wenn er nasse Sachen trug. Ich war ein wenig neugierig und musterte ich deswegen umso mehr. Mir stieg der Geruch von Blut in die Nase, weshalb ich mir reflexartig kurz auf die Lippe biss. Mein Blick blieb an seinen Wunden hängen. Der Anblick war schon verlockend, aber ich war gesättigt und hatte somit nicht so ein großes Verlangen - es war gut kontrollierbar. Da hat er echt Glück gehabt. , dachte ich mir so nebenbei. Hätte Elija vorhin nicht mit mir geteilt, wäre dieser Mann vielleicht mein Essen geworden. Ich hatte mich nun wieder gefasst und dem jungen Mann in die Augen geschaut."Renesmee.", offenbarte ich nun. Nun gut, eine so große Offenbarung ist dies ja nicht, schließlich ist dies nur ein Name und nicht meine halbe Lebensgeschichte. Meine Haltung wurde wieder etwas lockerer. "Was ist mit dir passiert?", wollte ich wissen. Natürlich musste es nicht sein, dass er mir dies verriet, ich war schließlich irgendeine fremde, die er seit ein paar Minuten kannte. Ich frage mich, ob die Frau, mit der er unterwegs war, genauso aussah und mit nassen Klamotten rum lief, weswegen mein Blick kurz zu der noch Unbekannten huschte.
Ein Spiel also. Das dachte sie tatsächlich? War ihr denn bewusst, dass ich nur von den Seelen eines Menschen – oder anderen Wesens – leben konnte? Dass ich blind war seit meiner Geburt und deshalb ein wenig anders handelte, als so manch andere Person? Vermutlich hatte sie wie die meisten von den Sagen und Mythen gehört und wusste dennoch nichts Genaues. Ging ja vielen so, aber als ein Spiel hatte bisher noch niemand das bezeichnet, was ich hier tat. Aber noch bevor ich etwas sagen konnte, reagierte sie auch schon wieder auf meine zweite Aussage über ihre letzten Worte. „Etwas mit Stil machen?“, wiederholte ich tatsächlich etwas verdutzt ihren letzten Satz. Ich fand meine Art zu töten doch relativ einzigartig. Klar, ich hatte nie eine Leiche gesehen und würde auch niemals eine sehen, aber von den Aussagen her, wie zum Beispiel von Renesmee, wusste ich, dass das keine einfache, nebensächliche Sache war… Was genau verstand dieses Menschenmädchen denn unter Stil? „Weißt du, ich quäle niemanden, weil es mir besonders großen Spaß macht. Wobei.. wenn ich absolut ehrlich bin, doch. Es gefällt mir, wie sich der Herzschlag erhöht, man die Panik beinahe greifen kann und sich langsam kalter Schweiß auf der Haut meines Opfers ausbreitet“, sagte ich mit einer leicht gerunzelten Stirn. Ich hatte mir irgendwie noch nie so wirkliche Gedanken darum gemacht, aber ja. Es machte irgendwo ja doch schon Spaß, wenn das Opfer panische Angst verspürte, die ich ebenfalls spüren konnte. Einen kurzen Augenblick ließ ich mir das noch durch den Kopf gehen, dann sprach ich weiter: „Aber wenn du möchtest, mache ich es ganz kurz. Ich werde dich ja sowieso nicht umbringen..“ Ich lockerte meine Haltung ein kleines bisschen, sodass das Messer ihren Rücken kaum noch berührte. Irgendwie wollte ich sie nicht direkt niederschlagen. Sie sagte recht interessante Sachen, die mich zum einen auf andere Gedanken brachten und zu anderen generell über das Leben als Achak nachdenken ließen. Mehr noch, als ich es sowieso schon tat.
Schon bald waren wir aus dem Wald draußen, wobei nicht nur Jareth sich sichtlich entspannte. Das war aber bei uns Beiden nicht von sonderlich langer Dauer, denn schon bald vernahmen wir - ich merkte ja, dass Jareth es ebenfalls realisierte, genauso wie ich eben auch - ein recht lautes Knacken, woraufhin ich recht perplex und erschrocken in Richtung Wald wirbelte und den Waldrand mit meinen aufmerksamen, blauen Augen absuchte. Da bereute ich es doch schon wieder die Bratpfanne im anderen Haus liegen gelassen zu haben. Ebenso wie ich den Ast am Fluss hatte liegen lassen. Was tat ich denn, wenn jetzt schon wieder ein Kailasa hinter dem Baum hervor kam? Dann war nur einer von uns Beiden bewaffnet, mit bloßen Händen würde ich bestimmt niemanden bewusstlos schlagen können. Und ohnehin hoffte ich, dass ich das niemals mehr tun müsste, weil das echt schrecklich gewesen war und sich absolut gar nicht gut angefühlt hatte. Tja.. und dann trag auch schon eine junge Frau zwischen den Bäumen hervor, ich kniff die Augen misstrauisch ein wenig zusammen, sagte aber nichts - was auch daran lag, dass Jareth etwas sagte und ich mich somit erst gar nicht dazu verpflichtet fühlte. Außerdem stand ich ohnehin leicht versetzt hinter dem jungen Mann, was mir in dem Falle auch echt ganz recht war. Ich hielt also erst einmal die Klappe, lauschte einfach nur dem knappen Wortwechsel der mir bekannten und mir unbekannten Person, während ich noch immer schlotternd und zitternd hinter Jareth stand, mich aber sehr bemühte dieses Zittern so gut es ging einzudämpfen. Nur war das eben nicht gänzlich möglich, dazu war es in den nassen Klamotten einfach viel zu kalt. Die gepflückten Beeren hatte ich beim Aufbruch von der kleinen Lichtung wieder vorsichtig in meinem Rucksack verstaut, sodass ich gerade zumindest zwei Hände frei hatte. Wohler fühlte ich mich deswegen aber dennoch nicht wirklich.. auch wenn sie nicht so aussah als würde sie uns Beide einfach mal eben so überwältigen können. Sie war mehr so gebaut wie ich: schmal und zierlich. Da konnten also schon mal keine total starken Muskeln unter den Kleidern versteckt sein. Klar könnte sie eine Wachi sein und Jareth um den Finger wickeln.. aber könnte sie ihn auch so weit kontrollieren, dass er am Ende noch auf mich los ging? Ich hoffte es nicht, damit hatte ich mich bis dato auch noch gar nicht beschäftigt. Aber wenn ich ehrlich war, dann wirkte sie mir für einen Menschen einen Ticken zu selbstsicher, dafür, dass sie definitiv in der Unterzahl war. Naja, es sei denn sei hatte noch ein paar Freunde die sich da hinter ihr zwischen den Bäumen versteckten. Man konnte ja nie wissen. Die wunden Stellen an meinen Handgelenken und meinem Hals waren noch immer von der kälte des eisigen Wassers betäubt, ich merkte nur das leichte Stechen der Lunge beim ausatmen, ließ mir davon aber gewiss nichts anmerken. Wobei das ohnehin gerade recht schwer wäre, da ich ja.. doch einfach nur zitternd da stand, was mich ja ehrlich gesagt so schon ziemlich nervte. "Hast du uns verfolgt?" überging ich ihre Frage, die an Jareth gerichtet war. Es ging sie schließlich nichts an, was mit ihm geschehen war. Gut, das war seine Entscheidung, aber wieso sollte er das eben mal einfach so ausplaudern wollen? Außerdem hatte mir die Frage eben auf der Zunge gebrannt.. war immerhin berechtigt, so wie es schien. Und irgendwie musste ich mich ja auch mal einbringen, meinen Namen auf jeden Fall würde ich erst mal für mich behalten - auch wenn er ihr nichts bringen würde. Ich war ja aber eigentlich auch gar nicht gefragt worden, von dem her..
Warum hatte´ich mich bloß darauf eingelassen?. Er verwirrte mich mit seinen Fragen, Aussagen und einfach allem. Und er machte mir Angst, pure Angst. Etwas verunsichert versuchte ich mich noch einmal aus seinem Arm zu befreien was mal wieder nicht geling, was gleichzeitig bedeutete dass ich seinen Fragen nicht aus dem Weg gehen konnte. "Naja dieses Angst machen bevor man seinem Opfer das Genick bricht oder ihn ein Messer in den Rücken stießt", ich hoffte er verstand den Wink mit dem Zaunpfahl, " also das ist echt uncool" Oh man, was redete ich da überhaupt wieder für einen Unsinn. "Weißt du was vergessen wir das ganze einfach und überspringen die ganze Sache okey?!". Ich machte mich wieder auf etwas gefasst doch bei seinen nächsten Worten stockte mir der Atem. "Du bist ein Monster!" quiekte ich da mir die Stimme versagte. Wie konnte man so herzlos sein um Freude an den Schmerzen zu empfinden. Wenn ich nur an daran dachte wurde mi schlecht. Und als er wieder sprach wurde ich noch verwirrter. "Was meinst du damit dass du mich nicht umbringen wirst?! Was willst du dann schnell machen?"
Die Kleine schien tatsächlich recht verängstigt zu sein und dazu kam vermutlich noch, dass es natürlich nicht möglich war meinen doch etwas wirren Gedanken zu folgen. Ich stimmte ihr nicht unbedingt zu bei ihrer Aussage, dass ich ein Monster sei, aber ich überging es einfach mal und beschloss tatsächlich weiter zur Sache zu kommen. „Ich habe mich schon genährt, werde dich also lediglich bewusstlos schlagen und dann ins Dorf bringen, wo sich ein anderer Achak von deiner Seele nähren kann“, erklärte ich emotionslos, zog meinen Dolch dann weg – diesen Wink hatte ich tatsächlich verstanden und drehte die junge Frau einmal um, sodass sie in meine leeren Augen blicken konnte, wie ich in ihre sah. Meine Hand umschloss dabei ihren Hals, während die andere den Dolch weiterhin festhielt, allerdings nicht irgendwie an sie gerichtet, sondern eher als Notfall. Wenn sie jetzt versuchen würde sich zu wehren, würde ich eben zustechen. „Ich hatte heute einen ziemlich merkwürdigen Tag und du wohl einfach irgendwie das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.. das tut mir Leid für dich, aber ich hab keine Wahl“, meinte ich dann noch, während ihre Füße ein paar Zentimeter über dem Boden baumelten und sie nur noch von meiner Hand gehalten wurde. Eigentlich sollte sie dadurch in Kürze das Bewusstsein verlieren, sodass ich sie ohne groß Blut zu verteilen, in unser Dorf bringen konnte. Ich musste nur im richtigen Augenblick los lassen und den zu finden, war nicht sehr schwer. Es war nicht das erste Opfer, dass ich auf diese Weise betäubte – es war einfach angenehmer, als ihren Kopf gegen einen Baum zu schlagen oder Ähnliches. Und weniger brutal noch dazu.. war es nicht das, was sie eigentlich wollte? Abgesehen von überleben natürlich.
Als sie ihm ihren Namen verriet nickte er nur leicht. Ein Zeichen das er verstanden hatte. Naja, war wohl etwas überflüssig, aber egal. Sie hieß also Renesmee. Gehört hatte er diesen Namen noch nicht, aber er war auch erst seit ein paar Tagen in dieser Stadt. Da war dies wohl nicht verwunderlich. Wenigstens hatte sie inzwischen ihren Dolch weggesteckt, lockerte die ganze Situation doch schon gleich wieder ein bisschen auf. Angriffslustig sah sie zumindest nicht aus. Gut so. Vielleicht war sie ja doch ganz nett, man konnte ja nie wissen. Gerade als er ihr ihre Frage beantworten wollte, was mit ihm geschehen sei, zuckte er leicht zusammen, da er Pandoras Stimme hinter sich wahrnahm. Sie schien dem Mädchen nicht gerade eine Antwort auf ihre Frage zu liefern. Stattdessen stellte sie dieser ebenfalls eine Frage. Okay, langsam wurden in diesem Gespräch eindeutig zuviel Fragen gestellt. Aber gut. Jareth beschloss fürs erste zu schweigen. Pandora schien das ganze hier irgendwie … besser im Griff zu haben. Schweigend musterte er die Fremde und sah kurz verunsichert zu der Brünetten, die leicht hinter ihm stand. Wusste sie ob es sich bei der Frau um einen Menschen oder eine Wachi handelte? Er hätte sie gerne gefragt. Aber das ging im Moment wohl eher nicht. Schade aber auch. Jareth nahm sich in diesem Moment zumindest vor der Fremden nicht zu nahe zu kommen. Es fühlte sich tatsächlich etwas komisch an in ihrer Gegenwart. Und es wäre wohl zuviel Glück wenn sie nur ein harmloser Mensch war. Momentan war er wirklich froh das Panda an seiner Seite war. Fraue konnten die Wachi ja nicht verführen oder? Wie genau da die Regel war, war dem jungen Mann fremd. Noch hatte er kein Buch gefunden wo detailliert stand was Eigenschaften der Wesen waren. Aber sobald er jemanden mit sowas fand, würde er es an sich nehmen. Soviel stand fest. Aber gut, das würde wohl nie passieren. Ein Jammer auch. Im Augenblick fühlte er sich zumindest ziemlich nutzlos umgeben von den zwei Frauen. Nicht zu wissen wer die Fremde war. Und außerdem wollte er zurück zu seiner Schwester. Ein schönes Feuer machen, sich aufwärmen, essen und schlafen. Das was er eben am besten konnte. Nur das Schicksal hatte wohl anderes mit ihm vor. Wobei er weiterhin nicht glauben konnte das die Fremde den Beiden etwas tun wollte. Denn dann hätte sie doch schon längst angreifen können oder? Außerdem hatte er noch weitgehendst klare Gedanken. Was dagegen sprach das sie gerade versuchte ihn zu verführen. Und damit wäre sein Leben wohl gerettet. War kein schöner Gedanke von einem Wildfremden ausgesaugt zu werden. Nein, wirklich kein Tod den er unbedingt wollte. Dann lieber im Kampf sterben. Aber nicht blutleer irgendwo abgeschoben werden. Wehe wenn Pandora das zulies. Dann würde sie aber was zu hören bekommen.
Der merkwürdige Typ ließ mich etwas los und drehte mich so das ich ihm in die Augen sehen konnte. Und wie immer konnte ich den Blick nicht wenden. Tickte ich noch ganz richtig?! Das da war mein Mörder, oder mein Halbmörder ach was auch immer und ich konnte nicht anders als ihm in die Augen zu starren. Er wollte mich gerade hochheben doch ich schaffte noch eine kurze Antwort: "Man hat immer eine Wahl" noch immer schaute ich ihm in die kalten grauen Augen als er mich mit nur einer Hand hochhob, an meinem Hals. Ich riss die Augen auf und versuchte mich mit meinen Zehenspitzen am Boden abzustützen doch er hielt mich höher als ich dachte. Ich röchelte nach Luft, die mir aber nicht zur Hilfe kam . Voller Panik strampelte ich mit den Beinen und umklammerte mit den Händen seine Hand doch es brachte nichts. Ich spürte wie der letzte Sauerstoff entwich und meine Beine seinen Geist aufgaben. Ein flehender Ausdruck legte sich über meine Augen als diese zufielen und meine Hände an meinem Körper baumelten. Ich hatte verloren.
Das Röcheln wurde erst panischer, dann immer leiser und ein wenig abgehackt und schließlich hörte es ganz auf. Das war der Moment, wo ich meinen Dolch wegsteckte und ihren Körper wieder herunter ließ. Ich legte sie zunächst auf dem Boden ab und kniete neben ihr. Irgendwie gingen mir ihre Worte nicht aus dem Kopf. Ich war ein Monster. Doch, ja. Ich war ein Monster und damit kam ich ganz schlecht klar. Ich würde es nicht leugnen können, auch wenn ich mich im ersten Moment davor gesträubt hatte es mir selbst einzugestehen, aber diese junge Frau hier hatte absolut recht mit ihrer Aussage. Ich seufzte. So würde das alles hier wirklich nichts mehr werden – was war das denn aber bitte auch für ein Tag? Ich sollte sie einfach hochnehmen, ins Dorf tragen und an irgendjemanden übergeben.. so, wie es meine Aufgabe war. Heute halte ich mich doch eh an nichts , dachte ich kurz, seufzte ein weiteres Mal und fasste mit meinen Armen unter ihre Knie und an den Rücken. Dann trug ich sie ein paar Schritte in den Wald hinein, lehnte ihren bewusstlosen Körper an einen recht großen Baum und hoffte, dass sie keiner finden würde. Irgendjemand muss ja auch die Mythen über Achak verbreiten, oder nicht?, redete ich mir selbst ein, um ein weniger schlechtes Gewissen zu haben. Eigentlich würde ich ihr wohl einen Brief hinterlassen. Auf dem würde dann in etwa stehen, dass sie recht hatte. Dass ich ein Monster war und dass ich sie deshalb am Leben gelassen hatte… aber ich konnte nicht schreiben. Ansätze von Blindenschrift vielleicht, aber wie sollte ich denn richtige Buchstaben auf die Reihe bekommen? Brauchte ich ja auch nicht für gewöhnlich. Und so konnte ich nichts weiter tun, außer hoffen, dass ihr auch so bewusst wurde, was es zu bedeuten hatte ein paar Schritte weiter im Wald aufzuwachen. Lebend und beinahe unversehrt.
Ich hatte mich schon umgedreht, als mir eine Idee kam. Ich griff also in meine Tasche, nahm den Lavendel heraus, den ich bei mir trug und riss eine einzelne Blüte davon ab. Den Rest steckte ich zurück in meine Tasche, aber diese eine Blüte legte ich in ihre Hand. Ich ging nicht wirklich davon aus, dass sie sie bemerken oder gar mit mir in Verbindung bringen würde, aber ich fühlte mich besser dadurch, irgendwie. Sie wird wahrscheinlich vom Wind davon geweht. Oder aber sie fällt ihr aus der Hand... Das war mir aber egal. Ich blickte noch einen kurzen Moment mit blinden Augen auf sie hinab und lief dann in den Wald davon. Heute würde ich vermutlich keinen Erfolg mehr haben bei der Essenssuche, also würde ich wohl oder übel mit leeren Händen zurück ins Dorf gehen.
Es war auf einmal so hell unter meinen Liedern. Flatternd öffnete ich die Augen und sobald stürmten tausende von Fragen durch meinen Kopf. Wo war ich hier?. Ich schaute mich um, überall waren Bäume ich war also in einem Wald doch wie kam ich hierher?. Erschrocken griff ich an meinen Hals, er tat weh als ich einatmete. "Der Fremde" flüsterte ich. Warum hatte er mich hier her gebracht?! Vielleicht wohnte hier ja irgendwo sein Stamm doch ich meine mich zu erinnern dass er etwas über eine Stadt gesagt hatte also hatte dies bestimmt nichts mit dem Stamm zu tun. Ich fühlte an meinen Handgelenken ob da kleine Verletzungen waren doch dort war nichts. Ich öffnete meine Handflächen und aus einer Hand fiel eine kleine lilafarbene Blüte. Lavendel wie ich feststellte als ich sie aufhob. Warum hielt ich sie in der Hand. Ich konnte mich nicht erinnern dass ich Lavendel bei mir hatte. Ich roch kurz daran, der Geruch beruhigte mich etwas doch dann schloss ich meine Hand fest, nicht so dass ich die empfindliche Blüte zerdrückte doch so als wenn ich ein Schlussstrich darunter ziehen würde. Ich verstand die Denkweise des anderen nicht, erst war er so kalt und nun verschonte er mich. Ich rappelte mich auf. Wo war ich hie,r ich wusste nicht einmal wo ich war bevor ich bewusstlos wurde. "Hallo!?" rief ich. "Du bist kein Monster" flüsterte ich.
Minire
Ich huschte durch die Straßen, Ohren und Nase konzentriert und versuchte, einen Menschen zu finden. Dafür dass mir der Erste fast in die Hände gefallen war, tat ich mich nun wirklich schwer. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Ich trat probeweise in ein paar Häuser und suchte dort, aber überall empfing mich nur Stille.
Als ich wieder einmal eins betrat, das schon sehr zusammengesunken und fast unter Schutt begraben war, stutzte ich. Ich roch hier doch einen Menschen. Aber der Geruch war seltsam. Es war eindeutig ein Mensch, aber trotzdem war der Geruch ungewöhnlich. Viel zu ... sauber. Ich konzentrierte mich auf die Geräusche und fing etwas auf, das wie ein Brabbeln klang. Verwirrt folgte ich dem Geräusch und blieb ein paar Zimmer weiter vor etwas stehen, das ein Schrank sein musste.
Ich beugte mich vor und tastete mich vorsichtig vor. Meine Finger stießen auf weiche Haut und auf der Stelle verwandelte sich das leise Brabbeln in aufgeregtes unverständliches Rufen.
Ein Menschenkind?! Welcher Mensch ließ bitte sein Baby in so einer Hütte zurück? So wenig Vertrauen ich in die Menschheit auch hatte - zurecht! -, das hier übertraf doch alles. Ob die Mutter - oder jedenfalls der betroffene Mensch - wohl wiederkam? Oder hatte er/sie das Baby hier ausgesetzt.
"Schhh. Ganz ruhig", fing ich an, das Kleine zu beruhigen, während ich immer noch vorsichtig mit den Fingern über die weiche Haut strich. Deshalb auch der saubere Geruch. Babys rochen einfach anders, unschuldiger, egal, wie dreckig sie waren.
Wieder meldete sich mein Magen und ein weiterer Schwindelanfall überkam mich. Aber so kaltblütig ich Menschen auch sonst gegenüber stand, das hier konnte ich nicht tun.Ich würde kein Baby töten. Immerhin war ich nicht nur ein seelenfressendes Monster, ich war auch eine Frau, die selber irgendwann Mutter werden würde. Hoffentlich. Da konnte ich mir doch nicht eine Babyseele einverleiben. Wobei die mich nicht einmal sehr sättigen würde.
Ich widerstand der Versuchung, das Kind auf den Arm und mitzunehmen - das waren eindeutig Mutterinstinkte. Und die waren Menschen gegenüber wohl eindeutig fehl am Platz - und drehte mich zur Tür um. Wie gerne ich dafür die Mutter treffen würde. Wenn sie das Kind wirklich ausgesetzt hatte, verdiente sie es auf jeden Fall, ihre Seele zu verlieren. Aber ich konnte hier doch nicht warten. Ich würde weiter jagen und dann auf dem Rückweg nocheinmal hier vorbeisehen, ob das Kind noch da war. Was ich dann tun würde, wusste ich aber noch nicht.
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