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#421

RE: START

in 03.02.2015 20:00
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Ich fühlte mich beobachtet.
Unsicher sah ich mich um. Stand da hinten jemand? Ich schulterte meinen Rucksack wieder und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. Da hinten stand definitiv jemand. Eine Frau, soweit ich das von hier aus sehen konnte. Ich wusste nicht warum ich mich nicht einfach umdrehte und ging, aber ich musste mal wieder neugierig sein und in die Richtung der Frau gehen. Lautlos kämpfte ich mich durch den Wald auf die Gestalt zu. Als ich näher kam, sah ich, dass meine Augen mich nicht getäuscht hatten: Eine junge Frau mit braunen bis dunkelblonden Haaren und einer Wasserflasche in der Hand starrte mich an. Ich schaute zurück, herausfordernd. Ich machte noch ein paar Schritte auf sie zu,sodass wir etwa vier Meter auseinander standen. Selbst wenn ich Hunger gehabt hätte, würde mir dieses dürre Mädchen nicht viel bringen. Erstens war sie weiblich und zweitens schien sie, meiner Meinung nach, nur aus Haut und Knochen zu bestehen. Okay, eigentlich war sie ganz normal, aber ich hatte ein wenig schlechte Laune, weil ich so aus meiner Einsamkeit gerissen worden war, dass ich sie gedanklich runtermachen musste. Abschätzend betrachtete ich sie von unten nach oben. Ein Mensch. Hinter ihr war eine Plane auf Stöcken. Ich gab mir bei meinen Unterschlüpfen nie Mühe. Ich schlief am Fuß eines Baumes oder auf einem Baum oder in einem verlassenen Haus. Und manchmal schlief ich gar nicht, aber so eine wackelige Konstruktion hatte ich noch nie gesehen. Ich musste unwillkürlich ein wenig lächeln bei dem Gedanken, dass das ganze den Eindruck machte, als ob es sofort einstürzen würde, wenn ein kleiner Windstoß kommen würde. "Schickes Haus", sagte ich leicht spöttisch und nickte in die Richtung der Plane auf Stöcken. Dann sah ich die junge Frau wieder an und wartete auf ihre Reaktion. Nicht jeder machte sich mehr oder weniger über einen völlig Fremden lustig.

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#422

RE: START

in 03.02.2015 20:25
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Etwas angespannt beobachtete ich, wie sich die Gestalt meinem Lager näherte. Man wusste nie, wem man hier begegnete und noch weniger, vor wem man besser sofort Reißaus nahm. Als ich jedoch erkannte, dass sich mir da kein muskelbepackter Berg von Mann näherte entspannte ich mich. Ich musterte sie eingehend. Sie schien schlecht drauf zu sein, aber das war mir relativ egal. Miss Unmut schien nicht sonderlich gefährlich zu sein, und ich bezweifelte, dass sie mir wirklich schadn wollte. Warum auch, es wäre reine Kraftverschwendung und würde keinem von uns irgendwas bringen.
"Danke." erwiderte ich kurz angebunden. Welch nettes Geschöpf. Jaja, von wegen. Aber das Zeltplanen-Ding würde schon halten. Von mir aus konnte sie ruhig lästern so viel sie wollte. Solange sie es dabei beließ war doch alles in Ordnung. Mir fiel auf wie sie auf mich herabsah und das störte mich dann doch ein wenig. Hielt die sich etwa für was besseres? Pha...!
"Also was willst du von mir? Außer dich über mich lustig machen..." fragte ich leicht bissig. Wenigstens hatte ich irgndwas um mich vor dem Wetter zu schützen. Denn ich zog das bisschen Plane einer Nacht in strömendem Regen ganz eindeutig vor...

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#423

RE: START

in 03.02.2015 20:45
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Ich musste unwillkürlich grinsen. Ein Menschlein mit Biss. Das gefiel mir irgendwie und ich entspannte mich etwas. Ihr Blick sagte zwar deutlich, dass sie mich nicht als Gefahr einschätzte, aber das war mir relativ egal. Gut für sie, dass sie kein Mann war, denn sonst wäre ich eine Gefahr. "Ah,ja." sagte ich nur und schwieg dann. Genau: Was wollte ich eigentlich? Die junge Frau hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich wusste nicht was ich wollte, aber das würde ich ihr niemals sagen. "Ich wollte mal sehen, wer sich außer mir..." Und Zacharas" noch hier draußen rum treibt", sagte ich schließlich. Man konnte ja mal versuchen normal mit jemandem zu reden, wenn man ihn, eher gesagt sie, schon nicht verspeisen konnte. Es kam wieder Wind auf und fegte durch meine Haare. Sie flogen mir ins Gesicht und gerieten mir in den Mund. Innerlich stöhnte ich laut auf. Das hatte ich mal wieder ganz toll hinbekommen. Immer wenn ich mich normal benehmen wollte, wurde ich peinlich. Ich musste mir wohl oder üben die Haare aus meinem Mund ziehen oder damit leben und hoffen, dass sie irgendwann von allein verschwanden. Ich entschied mich für ersteres und wischte mir die Haare mit einer Hand nach hinten und steckte sie in meine schwarze Windjacke. "Warum hast du kein Haus, wie jeder normale Mensch?" setzte ich eine Frage hinzu.

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#424

RE: START

in 03.02.2015 21:05
von Pandora Delilah Peacock • 1.164 Beiträge

Könnte schlimmer sein? Na gut, sah auch nicht wahnsinnig schlimm aus, obwohl die farbigen Stellen sicherlich wehtaten, wenn man sie berührte, er sich irgendwie belastete oder so. Aber gut, das würde vorüber gehen und er stand hier eigentlich recht fest vor mir, war wohl hart im nehmen – wobei das auch nötig war in diesen Zeiten. Solange wir uns nicht direkt mit dem nächsten Kailasa anlegten würde es wohl.. gut gehen. Genauso wie meine Lungen sich auch wieder erholen würden und die Würgemale und blauen Flecken an meinen Handgelenken heilen würden. Ich hatte ja Gott sei Dank auch eine recht gute und schnelle Wundheilung und wenn alles gut ging, dann würden bald kaum noch Spuren zu sehen sein von dieser... Auseinandersetzung. Noch jetzt lief mir bei dem Gedanken daran ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter, aber gut, es war auch erst zwei Tage her. Wobei ich darauf und auch auf die folgenden Worte nur mit einem leichten Nicken und Lächeln reagierte. So wichtig waren die Themen nun auch nicht um sie noch Stunden auszuführen, bringen würde es uns nämlich nichts. Der nächste Donnerschlag der durch das Haus hallte war Ohrenbetäubend, sodass ich im ersten Moment erschrocken zusammen zuckte, den Kopf einzog und die Augen einen Moment zusammen kniff. Der Flur wurde von einem hellen Blitz außerhalb des Hauses erhellt, bevor wieder alles im Dunkeln lag. Der Sturm nahm zu, der Regen war stark, wie er aufs Dach prasselte. Jeder Tropfen war laut und deutlich zu hören. Erst auf sein ‚Traust du dich nicht mehr zurück?‘ reagierte ich wieder mit einem Grinsen und einem leichten Augen verdrehten, bevor ich mich von der Wand abstieß und leicht den Kopf schüttelte. „Ich will deine Schwester nicht wecken, wobei ich mich ehrlich gesagt wundere, dass sie bei dem Untergang da draußen überhaupt noch ein Auge zu halten kann.“, teilte ich Jareth mit, bevor er die Sache mit der Küche vorschlug, woraufhin ich auch leicht nickte. War wohl das Beste. Das Haus hier würde die Katastrophe da draußen schon aushalten. Das musste es einfach, sonst wären wir ganz schön aufgeschmissen. Aber gut, sowas gab es hier ja Öfters mal, wieso sollte es jetzt schief gehen, gerade bei diesem Haus? Kopfschüttelnd vertrieb ich diese Gedanken und wartete bis der junge Mann sich seinen Rucksack geholt hatte, um ihm dann in die Kühe zu folgen, in der sogar drei Stühle standen. Ob sie noch stabil genug waren uns auszuhalten würden wir wohl gleich herausfinden. Langsam ließ ich mich auf einen der Drei sinken, stützte mich dabei leicht auf dem knarrenden Tisch ab, der mein Gewicht schon mal trug. Ebenso der Stuhl, auf den ich letztlich gänzlich und langsam gesunken war. Ich sollte vielleicht nicht darauf herum hampeln, aber so hielt er – erst mal zumindest. Mein Blick glitt langsam durch die Küche, woraufhin ich doch tatsächlich... eine Pfanne entdeckte. Wirklich? Die letzte hatte ich liegen lassen, eher aus Versehen, weil Jareth sie mir eben aus den verkrampften Fingern genommen und auf den Boden hatte fallen lassen. Direkt neben dem Kailasa... ich hatte vor gehabt sie mit zu nehmen, weil sie mir doch einen guten Dienst erwiesen hatte... aber ich hatte sie doch vergessen. Und da bot sich mir doch tatsächlich eine zweite Chance und ehrlich? Die würde ich nicht verstreichen lassen.. Erst einmal nahm ich mir allerdings einen der Äpfel, die Jareth mir entgegen hielt, bedankte mich auch dafür. Ja, natürlich war ich dankbar. Da revanchierte er sich gerade für den Käse und das Brot, wobei ich in dem Falle gerne teilte. Insofern auch mir etwas entgegen gebracht wurde was ja auch so war. So stellte ich mir ein zusammen Leben mit Anderen vor. Jeder profitierte irgendwie davon. Gerade wollte ich ihn etwas fragen, da hallte ein erneuter, ohrenbetäubender Donner durch das gesamte Haus, ließ die Wände und damit den Boden sogar leicht erzittern, was dazu führte, dass mein Stuhl etwas wackelte und ich vor lauter Schreck so perplex darauf saß, dass ich tatsächlich befürchtete, jetzt würden die vier Beine gleich unter mir nachgeben, was glücklicherweise aber nicht der Fall war. Stattdessen hagelte es am Fenster vorbei einige der Dachziegel dieses Hauses auf den Boden, was ebenfalls einen unangenehmen Lärm erzeugte. Ein Blick zum Fenster verriet, dass der Himmel ein dunkles Grau angenommen hatte, draußen war es im Allgemeinen eher düster, einer der Ziegel schlug letzten Endes auch das Fenster ein, weil der Wind wohl so stark war, dass der Ziegel in seinem Fall ein wenig gegen das Haus geblasen worden war und die Scheibe ohnehin nicht mehr die Stabilste war. Irgendwie geschah gerade so ziemlich alles auf einmal.. und ich erschrak mich bei jedem Ereignis mehr und mehr, wobei ich mittlerweile auch schon wieder auf die Beine gesprungen war. Da wollte man mal einen Apfel in Ruhe genießen und sich einfach unterhalten und dann so etwas. „Glaubst du... das Haus hält?“, fragte ich vorsichtig an Jareth gewandt, zog die Schultern etwas in die Höhe, da durch die zerbrochene Scheibe ein eisig kalter, starker Wind herein wehte, der mir um die nackten Beine strich und die Haare ins Gesicht blies. Wenigstens war der Tisch weit genug vom Fenster weg, sodass wir nicht direkt wieder vom Regen total durchnässt wurden, den der Wind mit hinein trug.

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#425

RE: START

in 03.02.2015 21:10
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Miss Unmut hatte gerade eben alles Abschreckende verolen. Und schon war sie gar nicht mehr so unnahbar und übertrieben perfekt. "Also bist du alleine?" hakte ich nach. Ich hatte keine Ahnung wo ich hier war, geschweige denn, wie weit ich vom nächsten Dorf entfernt war. Aber vielleicht konnte sie mir das ja sagen...
Als der Wind ihr zur Krönig die Haare ins Gesicht bließ musste ich ebenfalls grinsen. "Ich hab kein Haus, wel ich nicht von hier bin, ganz einfach." Seit einiger Zeit war ich immer auf dem Sprung und blieb meistens nicht sonderlich lange an einem Ort. "Mir gefällt ein Nomadenleben viel besser...." Und man lernte immer neue Leute kennen. Außerdem war es dort wo ich herkam sehr... langweilig ... und sandig. Vor allem aber heiß.... Hier gefiel es mir dagegen viel besser

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#426

RE: START

in 03.02.2015 21:28
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Ich sah den Schalk in ihren Augen und biss die Zähne zusammen, damit ich ihr nicht doch an den Hals fiel und sie tötete. "Wer weiß", sagte ich auf ihre Frage, ob ich allein sei. Der Wind wurde stärker und es fing an riesige Tropfen zu regnen. Sie platschten auf uns und durchnässten und innerhalb von wenigen Sekunden bis auf die Knochen. Der Schauer kühlte mein Gemüt und als ich sah,wie der heftige Wind die Plane des Menschen wegwehte, musste ich einfach lachen. Ach, wie ich den Wind manchmal liebte. Ich war nass bis auf die Haut, fror und lachte, weil einer jungen Frau ihr Unterschlupf wegwehte. Ich sah zu, wie der Wind die Plane weit in den Himmel trug, bis man sie aus den Augen verlor. Ich drehte mich wieder zu der Dunkelblonden um und sagte:" Ich wusste, dass es wegfliegt! Aber trotzdem ist bei dem Regen ein Unterschlupf nötig...." Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: "Wie heißt du eigentlich?" Warum stellte ich eigentlich immer die Fragen? Ich runzelte die Stirn. Der Wind war schon seid Tagen da, aber dieser plötzliche Wolkenbruch war wirklich seltsam. Das Wetter spielte verrückt. Jetzt blitzte es auch noch. Ich schaute in den Himmel und genoss die dicken Regentropfen, die auf mein Gesicht klatschten, bis mir irgendwann Wasser in den Nacken floss und ich die Schultern fröstelnd hochzog. Ich brauchte einen Unterschlupf. Ein Haus. Am besten eines aus Stein und mit dicken Wänden. Blätter wehten wie wild aus dem Wald um uns herum und die Stöcke, auf denen die Plane war, fielen um und flogen weg. Der Sturm war mit voller Wucht über uns hereingebrochen. "Ich gehe jetzt einen Unterschlupf suchen und entweder kommst du mit oder krepierst hier draußen!", sagte ich bevor sie auf meine Frage antworten konnte.

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#427

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in 03.02.2015 21:55
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Ich fluchte leise, aber ausführlich während ich meiner Plane nachsah. Das war doch jetzt echt die Spitze! Jetzt war ich es, die missmutig zu der fremden starrte. "Ich lebe gerne und hab nicht vor hier draußen zu krepieren!" rief ich gegen den Wind und schulterte meinen durchnässten Rucksack. Alles war nass und ich hasste dieses Gefühl von feuchtem Stoff auf meiner Haut, es scheuerte und fühlte sich einfach eklig an. "Ich heiße übrigens Katarina, aber nenn mich einfach Kata." Vielleicht war sie ganz in Ordnung, und gegen etwas weibliche Gesellschaft hatte ich überhaupt nichts. Es war mir jedenfalls lieber als irgendein Kerl, der mir ständig auf den Ausschnitt starrte und mir am liebsten an Ort und stelle die Kleider vom Leib reißen wollte. Da lieber eine Missmutige Unbekannte....
Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und eilte ihr nach. "Was ist mit dir? Hast du auch nen Namen?"

//Sry für diese kurzen Posts - aber ich bin völlig ideenlos Y-Y

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#428

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in 04.02.2015 07:40
von Zasha Nivaan Kane • 1.001 Beiträge

Ihre Stimme klang irgendwie wie durch Watte und richtig weit weg, selbst als ich meine Augen ein kleines Stück weit geöffnet hatte, hatte ich nicht genau sagen können, ob sie direkt vor mir stand oder doch einen gewissen Abstand einhielt. Ich fühlte mich wie als ob ich in einem Dämmerzustand wäre. Ausgelaugt, ausgesaugt, fertig und nutzlos. Warum blieb Renesmee eigentlich noch hier? Sie könnte mich doch genauso gut einfach hier liegen lassen, sie hatte jetzt doch was sie gewollt hatte. Wahnsinn wie leicht ich mich von ihr hatte ablenken lassen.. wie schnell sie die Kontrolle über sich verloren hatte. Oder hatte sie sie verlieren wollen? Erneut hörte ich meinen Namen- weder rührte ich mich, noch sagte ich was. Meine Augen waren viel zu schwer als dass ich sie gerade dauerhaft offenhalten könnte. Und dann spürte ich, wie die junge Frau anscheinend einen Versuch unternahm, mich irgendwie aufzuziehen. Klappte nicht.. wenn ich geholfen hätte schon, aber wie sollte ich helfen und mich damit bewegen, wenn ich mich fühlte wie ein riesiger Betonklotz? Beim zweiten Anlauf schaffte Renesmee es aber irgendwie mich ein Stück aufzuziehen und mich zu der Hauswand zu ziehen. Einige Sekunden später spürte ich irgendwas Weiches an meinem Hals, an der Stelle, wo sie mich mit ihrem Dolch geschnitten und mich ausgesaugt hatte. Warum kümmerte sie sich jetzt eigentlich um mich? War doch gar nicht nötig.. Wobei.. keine Ahnung wie lange ich hier noch herumsitzen würde und wie eine Statue wirken würde, wenn mir keiner half. Als sie einige meiner kurzen, wirr herumhängenden Haarsträhnen aus meinem Gesicht strich, bemühte ich mich dazu meine Augen aufzumachen und schaute sie mit trübem, bemüht starkem Blick an. Wirkte aber wohl eher richtig verweichlicht und.. schwach. Schwach war ich ja auch, konnte mich ja so gerne ich auch wollen würde nicht einmal richtig bewegen. Ich sog die kalte, feuchte Luft rasselnd ein- ein Blitz erhellte den Himmel für einige Sekunden, kurz darauf ertönte ein fast schon ohrenbetäubender Donner. Na, da hatte ich es heute ja mal perfekt erwischt. Wenn sich da mal nicht noch ein Unwetter anbahnte.. Und ich saß hier draußen, von einer Wachi ausgesaugt. Angestrengt schaute ich der jungen Frau vor mir in die Augen, formte dann langsam ein 'Hat's geschmeckt?' mit den Lippen. War wohl nicht unbedingt der beste Zeitpunkt um Witzchen zu reißen, aber was sollte ich denn auch schon sonst sagen? Danke für's Aussaugen? Haha. Wohl eher nicht. Dankbar war ich nämlich ganz sicherlich nicht. 

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#429

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in 04.02.2015 14:04
von Renesmee Lucy Delevingne • 603 Beiträge

Wieder kaum eine Regung seinerseits. Mehrfach fielen ihm die Augen zu, weswegen ich nur ruhig da sitzen und abwarten konnte. Doch das war nicht so leicht, wie es sich anhörte. Das Wetter schien von Sekunde zu Sekunde mieser zu werden, und saß da, konnte sich kaum regen. Was ist, wenn's schlimmer wird? Denn das Wetter schien sich nicht zu bessern. Ein heller Blitz, ein lauter Groll, der einfach nur ohrenbetäubend war. Nach einigen Sekunden ertönte ein weiterer Donner, was darauf schließen ließ, dass das Unwetter näher kam. Der Himmel zog sich zu, dunkle, fast schwarze Wolken waren nun zu sehen. Mit einem Blick in den Himmel wusste ich, dass man möglichst schnell in seine Häuser kriechen und sich nicht wieder hinausbegeben sollte. Außer man möchte vom Blitz getroffen werden oder sonst was, was die Natur eben noch schlimmes parat hatte. Bei seinen nächsten Worten, hielt ich seinem Blick kurz stand, schaute dann aber weg, weil ich seinem niedergeschlagenen Blick einfach nicht standhalten konnte. Mir raubte es schon die Nerven, ihn hier liegen zu sehen. Man konnte nicht gut heraushören, ob seine Worte böse oder spaßig klingen sollten. Naja, spaßig wohl eher nicht, denn wie fühlte man sich schon, wenn man vor kurzem ausgesaugt wurde? Bestimmt nicht gerade brilliant. Mir fielen einfach keine Worte ein, denn auch ich fühlte mich mies. Irgendwie.. schuldig. Klar konnte ich eine erbarmungslose Mörderin sein, die einfach so fremde Männer aussaugte - das jedoch nur, weil ich es musste. Und gerne tat ich es nicht. Das Blut, was das was ich begehrte, gab es eben nur im Gegenzug zum Tod eines Mannes.. Und tja, Zasha war mir nun ja nicht mehr ganz so fremd. Und umso mieser fühlte ich mich jetzt. Wieso genau, wusste ich auch nicht. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, ehe ich wieder zu ihm hinauf schaute. Ein weiterer Blitz erhellte die Gegend und dann begann es auch schon zu regnen. ''Wir müssen hier weg.'', stellte ich dann fest, hatte mich auch schon wieder gefasst. Sich jetzt den Kopf zerbrechen über das, was ich getan habe.. dafür war später Zeit. Vorsichtig entfernte ich das schon rot getränkte Tuch und prüfte die Wunde. Sie blutete nicht mehr, was ein gutes Zeichen war. Ja, ein wenig erleichtert war ich schon. Noch mehr Blut sollte er lieber nicht verlieren. ''Komm..'', murmelte ich, ehe ich wieder seinen kräftigen Arm um meine recht schmalen Schultern legte und ihn ein wenig hoch zog, ihn somit aufforderte aufzustehen - zumindestens hoffte ich, dass es klappen würde.

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#430

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in 04.02.2015 16:22
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Ich grinste, während sie laut fluchte. Ich freute mich immer noch, dass ich mit der Plane recht gehabt hatte. Diese Kata wollte also leben, dann sollte sie jetzt besser kommen, sonst würde aus diesem Plan nichts werden. Ich lief los und verließ mich darauf, dass Kata mir folgte. "Keya. Ich heiße Keya" , schrie ich gegen den Wind an und drehte mich zu Kata um. Ich überlegte, ob ich meine Kapuze aufziehen sollte, ließ es dann aber, weil meine Haare eh klitschnass waren und an mir runter hingen, wie ein brauner Vorhang. Wenn sie nass waren, gingen sie mir fast bis zum Anfang meiner Oberschenkel. Ich schob mir das nasse Gewirr aus dem Gesicht und hoffte, dass wir schnell einen Unterschlupf fanden. Eigentlich war Kata bis jetzt ja ganz in Ordnung. Ich betrachtete das klatschnasse Mädchen von oben bis unten und war mir sicher, dass ich ganz ähnlich aussah. Ich drehte mich wieder um und bastelte an meiner Kapuze herum. In ihr hatte sich, wie ein einer Regentonne, Wasser gesammelt und drohte jetzt überzulaufen in meinen Nacken und auf meinen Rucksack. Schnell versuchte ich irgendwie die Knöpfe zu lösen, die die Kapuze an der Jacke hielten. Als ich es endlich geschafft hatte, steckte ich die Kapuze in eine Seitentasche meines Rucksacks und hoffte, dass ich sie nicht verlor. Ich traute mich nicht den Rucksack aufzumachen und die Kapuze rein zu tun, denn ich hatte Angst, dass dann auch noch die Sachen im Rucksack drin nass werden würden, wenn sie es nicht eh schon waren. Es blitzte und donnerte kurz hintereinander. Ich hatte nicht mal Zeit die Sekunden zu zählen um herauszufinden, wie nah das Gewitter war. Es war eindeutig zu nah. Besorgt schaute ich nach oben zu den tief hängenden schwarzen Wolken und runzelte die Stirn. Wir mussten uns beeilen. Unwillkürlich fragte ich mich, ob Kata wusste, dass ich kein Mensch war. Prüfend sah ich sie erneut an. "Da das jetzt geklärt ist können wir ja los!", rief ich ihr zu und lief los. Ein Haus mit dicken Mauern aus Stein, sicher und standhaft. Also hier um uns herum war nur Wald und ein paar verfallene Bruchbuden.

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#431

RE: START

in 04.02.2015 17:00
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Keya... wiederholte ich in Gedanken und versuchte meine Haare zu bändigen, jedoch vergeblich. Der Sturm zerrte an meiner Kleidung und trieb mir immer mehr Regen ins Gesicht. Völlig durchnässt wie ich war begann ich bald zu frieren. Ich hielt den Kopf gesenkt und zog die Jacke fester um mich. Verdammt... Weiter! Wenn ich jetzt stehen blieb würde ich erfrieren, mitten im Nirgendwo und völlig alleine... Pha! Ein ander Mal! Mein Blick richtete sich auf Keyla. Mir blieb wohl nichts anderes übrig als zu hoffen, dass sie wusste wo wir Schutz finden würden.
Alles andere musste jetzt wohl oder übel warten. Denn der Donner grollte und tobte ein wildes Tier, während Blitze immer wieder den finsteren Himmel taghell erleuchteten. So einen heftigen Sturm hatte ich schon lange nicht mehr erlebt! "Keya! Hey!" versuchte ich gegen den Sturm an zu schreien. Ich bekam eine Gänsehaut, als der Wind weiter auffrischte und die Regentropfen sich beinahe wie kleinen Geschosse anfühlten. Das Laub wurde glitschig und der Boden versumpfte immer mehr in den Wassermassen. Keine Ahnung wie Keya ihr Tempo beibehalten konnte, aber ich hatte bei jedem Schritt Mühe ihr zu folgen. Doch noch mehr herablassende Worte von ihr wollte ich mir nicht anhören, also biss ich einfach die Zähne zusammen und setzte einen Fuß vor den anderen. Immer weiter...

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#432

RE: START

in 04.02.2015 17:58
von Zasha Nivaan Kane • 1.001 Beiträge

Einerseits war ich froh, dass sie hier war und wenigstens die Blutung an meinem Hals gestoppt hatte, aber andererseits fragte ich mich doch wirklich, warum sie überhaupt noch hier bei mir war und nicht einfach schon längst das Weite gesucht hatte. Es zog zu allem Übel auch noch ein Unwetter auf und ich würde in diesem.. Zustand sicherlich nicht schnell genug wegkommen. Sie aber schon, immerhin war sie ja auch nicht ausgesaugt worden. Wollte ja gar nicht wissen, wie schwarz der Himmel schon war. Wie dunkel und gefährlich er aussah. Mal wieder. Das Wetter war so gut vorherzusehen wie man vorhersehen konnte, dass man mal so eben von einer Wachi ausgesaugt wurde. Auf meine Worte hin schien sie nicht wirklich etwas zu sagen zu wissen, was vermutlich letztendlich aber auch besser so war. Zum Schluss hätte ich mich da dann deswegen noch aufgeregt und noch mehr Aufregung konnte ich momentan echt nicht gebrauchen. Mein Körper tat ja sowieso schon nicht mehr das, was ich eigentlich wollen würde. Beine in die Hände nehmen und das Weite suchen. Nein, Angst hatte ich eigentlich nicht wirklich vor Renesmee, auch wenn sie vor einigen Minuten noch an mir gehangen hatte, mir ihre Zähne in den Hals gerammt hatte und mir mein Blut ausgesaugt hatte. Sie wich nun lediglich meinem Blick aus, weshalb ich einfach nochmal meine Augen schloss, die ich eh schon nur mit Mühe offenhalten konnte. Ich hörte sie leise Seufzen, allerdings wurde dieses dann auch schon von einem grollenden Donner verschluckt. Und dann fing es auch noch an zu regnen. Herzlichen Glückwunsch. Konnte doch heute eigentlich schon gar nicht mehr besser laufen, oder? Da wurde man ausgesaugt, dann war man zu nichts mehr fähig und dann zog auch noch ein Unwetter auf. Beste Untergangsstimmung überhaupt. Sollte doch gleich mal gefeiert werden, oder nicht? Meinetwegen konnte mich jetzt der Blitz treffen, dann konnte ich gleich auch mal noch spüren, wie es sich anfühlte, wenn man tausende von Volt durch den Körper gejagt bekommen würde. Würde doch sicherlich ein aufleuchtendes Erlebnis sein, oder nicht? Oh man.. zu was mein Hirn in dem Moment noch zustande war.. Keine Ahnung was ich eigentlich sonst so den ganzen Tag über dachte, wenn ich jetzt schon so.. richtig fröhlich drauf war. Dass ich keine einfache Person war, wusste ich ja. Hatte ich früher schon immer von einigen anderen Kailasa zu hören bekommen. Hieß ja immer, dass Schwierigkeiten die Kailasa magisch anzogen.. oder dass wir Kailasa die Schwierigkeiten anzogen. Traf auch ganz besonders auf mich zu. No risc, no fun.. und so. Wir müssen weg hier? Wir? Warum wir? Das Gewitter begann doch gerade erst richtig schön zu werden! Ich spürte, wie die junge Frau mir das.. was auch immer es war vom Hals nahm und mich dann auch schon dazu aufforderte, mit ihr zu gehen, aufzustehen. Sie hatte meinen einen Arm um ihre Schultern gelegt, versuchte mich aufzuziehen. Noch machte ich allerdings auch nicht wirklich Anstalten, ihr irgendwie zu helfen oder mich irgendwie zu bewegen. Ich wollte nicht. Ich wollte hier sitzen bleiben, wusste ja noch nicht einmal, ob meine Beine mich jetzt überhaupt tragen können würden. „Wohin denn? Ist doch schönes Wetter..“ meinte ich mit rauer Stimme, zog ein wenig meine Augenbrauen in die Höhe und drückte mich dann an der Hauswand entlang auf die Beine, lehnte mich dagegen und presste angestrengt meine Kiefer aufeinander.

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#433

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in 04.02.2015 18:35
von Renesmee Lucy Delevingne • 603 Beiträge

Ob er wollte, dass ich gehe? Ich wusste es nicht. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es konnte aber ganz gut der Fall sein, dass er nicht weiter darauf bestand, sich mit einer, für ihn wahrscheinlichen blutrünstigen und durchgeknallten Wachi, also mir, abzugeben. Konnte ich nachvollziehen, aber irgendwie hoffte ich doch, dass.. Ach was weiß ich. Jedenfalls versuchte ich das alles irgendwie gut zu machen, indem ich ihm half anstatt verbluten zu lassen. Das fände er wahrscheinlich nicht so toll. Verbluten im Regen, beim Gewitter. Die nächsten Worte ließen mich etwas verwirren. ''Schön? Sag mir nicht, dass das schön ist. Also komm, reiß dich zusammen, ich kann dir ja wohl kaum das Gehirn ausgesaugt haben.'', meinte ich leicht aufgebracht, jedoch mit besorgtem Unterton in der Stimme. Der letzte Satz hatte auch absolut keine böse Bedeutung, es war eher.. aus Spaß. Denn er schien wirklich ein wenig benebelt zu sein, irgendwie nicht ganz bei sich - Ja gut, konnte man ihm auch nicht verübeln. Aber das Wetter konnte man keinesfalls als schön empfinden. Wer bitte mochte Gewitter und.. Klasse. Jetzt regnete es auch noch in Strömen, als hätte Donner und Blitz nicht schon gereicht. Der vorher so leichte und kaum zu spürende Regen artete nun förmlich aus, wurde immer doller. Es prasselte, als werfe jemand ganz viele kleine Murmeln auf einmal auf den Boden - und davon wohlmöglich einen ganzen Eimer. Oder gleich zehntausend. Fehlt nur noch, dass Hagel vom Himmel fällt - Hagel so groß wie Bälle. Ja, ich war ein wenig genervt vom Wetter, wollte deswegen umso schneller hier weg. Denn sicher waren wir hier keinesfalls. Und was, wenn es schlimmer wurde? Gut. Sie mussten ersteinmal einen geschützten Platz finden, doch wo? Ja, seine Frage war durchaus berechtigt, denn so genau wusste ich es auch nicht. Auf die Unterlippe beißend dachte ich angestrengt nach, schaute mir die Umgebung an, ob man irgendwo Schutz finden könnte. Aber nein. Naja wenigstens machte er jetzt Anstalten auf zu stehen, anstatt auf dem mittlerweile nassen Betonboden zu hocken. Sein Gesichtsausdruck wies auf alles andere als Entspannung hin. Ihm schien dies ziemlich viel Kraft zu kosten. Mir auch, denn er war nicht gerade leicht. ''Okay, gut..'', meinte ich beim Ausatmen, strich mir mit der freien Hand das Haar aus dem Gesicht. Den Dolch hatte ich mittlerweile weggesteckt und auch meine Jacke hatte ich kurz vor dem Ausbruch des Regens in Sicherheit gebracht und angezogen, da mein einer Arm nun schon zu frieren begann. ''Wohin weiß ich auch nicht, irgendwo hin, wo es sicherer ist.'', entschied ich dann einfach mal und bewegte mich langsam weg von der Wand, wartete nach ein paar Schritten, um Zasha wenn möglich zu stützen. Wie das aussehen musste.. ein Kailasa, gestützt von einer im Gegensatz zu ihm kleiner Frau, die doppelt so schmal war wie er. ''Geht es?'', fragte ich ihn, schaute mit meinen großen, braunen Augen geduldig zu ihm rauf. Der Regen, der meine Haare schon zur Hälfte durchnässt hatte, war gerade nur Nebensache. Ich fragte mich, was wäre, wenn er nicht weiter laufen könnte. Was anderes, außer hier zu bleiben, blieb uns dann ja nicht übrig. Vielleicht schafften wir es noch in eine Hütte hier in der Nähe, traten die Tür ein oder sonst was. In den Wald würden wir jedoch vorerst nicht gehen, das war zu weit.

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#434

RE: START

in 04.02.2015 20:16
von Zasha Nivaan Kane • 1.001 Beiträge

Die leicht aufgebrachte, besorgte Stimme der jungen Frau veranlasste mich dazu, meine Stirn etwas zu runzeln. Von wegen Hirn ausgesaugt. Natürlich kam auch gleich, dass ich mich zusammenreißen sollte. Jaja.. Sie tat ja gerade schon so, als wäre sie meine Mutter und müsste ihrem kleinen Sohn alles fünfmal sagen, bis der endlich tat, was sie wollte. Dass ich irgendwo auch ein wenig.. benebelt war, konnte ich aber auch nicht leugnen. Tat ich auch nicht, denn so ganz bei der Sache war ich tatsächlich nicht. Obwohl ich Regen durchaus gerne mochte. Aber auch nur, wenn es nicht gerade schüttete wie aus Eimern und fast schon Sturzfluten vom Himmel kamen. Und so schien es jetzt auch noch zu werden.. Echt.. ich hatte keine Ahnung wo sie hingehen wollte. Das Unwetter schien immer schlimmer zu werden, das Gewitter war wirklich schon wahnsinnig nah und es war echt nicht gerade der beste Zeitpunkt um hier draußen herumzuhampeln. Letztendlich drückte ich mich aber trotzdem mit Renesmees Hilfe auf die Beine, blieb aber erst einmal noch an der Wand stehen. Wohin wusste sie also auch nicht.. konnten wir doch auch einfach hier bleiben, oder nicht? Ich hatte gerade wirklich keine Lust durch dieses bescheuerte Wetter zu laufen, obwohl mein Körper es momentan gar nicht wollte. Aber die junge Frau schien mich auch gar nicht so recht ausruhen lassen zu wollen, was bei dem Weltuntergangswetter aber auch nicht wirklich ein Wunder war. Sie drückte sich von der Wand weg und zog mich somit auch mit sich mit, da sie mich ja immer noch stützte. Ich machte also gezwungenermaßen auch einige Schritte, die zwar etwas wackelig, aber trotzdem besser waren als gedacht. Der Regen prasselte auf uns herunter und es würde wahrscheinlich wirklich nicht mehr lange dauern, bis wir Beide komplett durchgeweicht sein würden. Auf ihre Frage hin, ob es ging, nickte ich nur leicht mit dem Kopf- bereute es allerdings schon fast, da der Schnitt bei der Bewegung leicht schmerzte. Wenigstens war es aber noch auszuhalten und mit jedem Schritt den ich machte, wurde ich auch ein wenig sicherer auf den Beinen. Nicht wahnsinnig viel sicherer, aber doch so, dass ich nicht mehr mit meinem ganzen Gewicht auf Renesmees Schultern lasten musste. Wollte ich auch irgendwo nicht.. war ich doch ein wenig zu.. eigensinnig. „Warum tust du das? Du könntest mich genauso sitzen lassen. Ich hab dich angegriffen und du mich.. damit wären wir also quitt..“ meinte ich mit rauer, angestrengter Stimme und schaute sie an, bevor ich die nasse und vom Gewitter knisternde Luft rasselnd einsog.

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#435

RE: START

in 04.02.2015 20:32
von Renesmee Lucy Delevingne • 603 Beiträge

So gut es ging kämpften wir uns durch den Regen. Meine Schuhe fühlten sich an, als wären sie wie Wassereimer. Kein schönes Gefühl. Naja Chucks aus Stoff hielten eben nicht so viel aus. Zasha hatte sich nun langsam auch wieder gerafft, lief sicherer vorran, auch wenn ich ihn noch ein wenig stützte und wir noch etwas langsamer unterwegs waren. Mein Blick glitt immer wieder durch die Gegend, suchend nach irgendeinem Unterstand - wenigstens das. Da fiel mir im nächsten Moment auch schon die leere Hütte ein. Sie war nicht weit weg, auch nicht gerade der schönste Ort, aber durchaus sicherer als hier unter freiem Himmel zu stehen. Also schaute ich mich einmal prüfend um, um mich orientieren zu können. Dann steuerte ich geradewegs auf eine Richtung zu, wollte am liebsten so schnell wie möglich dort ankommen, doch konnte ich Zasha nicht einfach mit zerren. Bei seinen nächsten Worten blieb ich stehen, schaute ihn stirnrunzelnd an, und brachte leise und zugleich verständnislos wirkende Worte hervor. ''Wieso sollte ich das tun?'' Für einen Moment schaute ich ihn so an, als hätte er gerade etwas total absurdes und schlimmes gesagt. ''Ich lasse niemanden am Boden liegen, nachdem ich diese Person halb ausgesaugt hatte, ohne es eigentlich beabsichtigt zu haben.'' Mit diesen hoffentlich deutlich gewordenen Worten wandte ich meinen Blick ab und starrte auf den prasselnden Regen, in die Ferne. Ich blickte Zasha nicht an, da ich wahrscheinlich absichtlich demonstrieren wollte, dass so etwas doch selbstverständlich war. ''Außerdem hast du mich nicht angegriffen.'', fügte ich leicht bedrückt hinzu. Oh ja, da war sie wieder. Die Schuld, die an mir hochkroch und mich mies fühlen lies, als wäre der eklige Regen und das beschissene Wetter nicht schon genug, dass mir zu schaffen machte. Im Prinzip war es ja so. Er hatte mich nicht angegriffen. Wir hatten im Moment eigentlich nichts Schlimmes getan, er hatte noch nicht einmal die Absicht gehabt, mir etwas zu tun. Und dann hatte ich mich anscheinend gierig auf ihn gestürtzt. So genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber das, woran ich mich erinnern konnte, und die Tatsache, dass ich ihn so zugerichtete hatte und er nun kaum laufen konnte, reichte mir schon. Vollkommen.

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