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#496

RE: START

in 16.02.2015 22:48
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Ich ließ mich von ihr zurück in unser Zimmer ziehen. Anscheinend war die sache nicht ganz so einfach, und ließ sich nicht mit einem Messer in den Rücken bereinigen... Als wir wieder in unserem kargen Raum ankamen schlug mir sofort die wohlige Wärme des Feuers entgegen. Es war feucht von den nassen Kleidern, aber dennoch angenehm warm... Ich sah zu Keya. Ein Kailasa?! Hier?! Na großartig.... "Bist du dir sicher, dass er ein Kailasa ist?" fragte ich noch mal nach. Der Gedanke so jemanden genau unter mir zu wissen beunruhigte mich doch sehr. Doch dann wurde ich etwas stutzig. Warum sollte nur ich draufgehen? Hatte sie keine Angst vor ihm? "Ich werde sicher nicht warten und darauf hoffen, dass er schon gegessen hat und uns vielleicht ignoriert." Er würde uns sicher töten - einfach nur weil er es konnte. Da gab mir Keya eines der Stuhlbeine. "Ernsthaft? Soll ich ihn damit pfählen oder wie?" Das war doch keine brauchbare Waffe... Jedenfalls nicht in meinen Augen. Für einen Knüppel war es weder groß noch schwer genung und ich bezweifelte doch stark, dass ich nah genug an den Kailasa heran kam um ihn mit Messer oder... Stuhlbein zu verletzen. Wir sollten eher auf Distanz bleiben, denn wenn er uns erwischte... naja,... kein besonders verlockender Gedanke... "Das bringt doch nichts, wenn du so nah an ihn rankommst und er erwischt dich wars das. Ich halte das für eine schlechte Idee..." gab ich meine Bedenken kund und musterte noch immer das Stück Holz in meiner Hand

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#497

RE: START

in 17.02.2015 14:07
von Minire Lojtar • 251 Beiträge

Fluchend tastete ich an den Bäumen entlang. Dieser verdammte Wind! Dieser vermaledeite Regen! Dieses dumme Unwetter mit seinem Donner! In diesem Chaos von Geräuschen und wirbelnder Luft konnte ich mich weder mit meinem Gehör noch mit meinem Geruchsinn orientieren. Wie sollte ich so denn einen Unterschlupf finden? Ich wusste ja nicht einmal, was direkt um mich herum geschah, wie sollte ich da auf einige Entfernung ein sicheres Versteck finden? Leise knurrend blieb ich stehen und versuchte erneut, mich zu orientieren. Der Regen prasselte wie Hagel auf mein Gesicht und der Wind zerrte an meiner Kapuze. Diese zurrte ich noch einmal fest, auch wenn sie dadurch meine Ohren etwas verdeckte. Ich hörte nichts als das Zischen und Rauschen des Windes und konnte keinerlei Gegenstände in seinem Getöse lokalisieren, wie ich es sonst tat, wenn der Wind nicht mehr als ein leises Flüstern war. Wie konnte unser Stammesoberhaupt uns nur allein so etwas aussetzen?! Er musste doch wissen, dass wir in so einem Unwetter nicht nur blind sondern auch taub und orientierungslos waren! Sollte ich ihn in diesem Leben noch einmal treffen, würde ich ihm das nicht nur ins Gesicht sagen, trotz meines niedrigen Ranges und meines Geschlechtes, ich würde auch an jeder Aktion teilnehmen, um ihn von seiner Position zu vertreiben. So ein Oberhaupt brauchten wir nicht. Er hatte den gesamten Stamm in seinen kleinsten Einzelteilen verlegt und auf ein Selbstmordkommando geschickt. Wenn er dabei nicht mal selber drauf gehen würde. Und mit ihm wahrscheinlich die meisten anderen. Bis unser Stamm nicht mal mehr im Geringsten wieder aufgebaut werden konnte. Ob es wohl noch andere Achakstämme gab außer dem unsrigen? Ich hoffte es wirklich, ansonsten wäre unsere Kultur hiermit vollends zerstört. Ich seufzte. Diese Überlegungen brachten nichts, ich sollte mich lieber um mein eigenes Leben kümmern. Das hatte ich doch schon einmal geschafft. Ich war doch schon einmal Jahre lang allein klargekommen. Auch wenn ich in all der Zeit nie ein solches Unwetter erlebt hatte. Es war, als wollte die Natur all die feinen Strukturen wieder zerstören, die wir Wesen - alle, von mir aus sogar die Menschen - wieder aufgebaut hatten. Ein ohrenbetäubender Donner hallte durch den Wald und ließ mich in seinem Widerhall endlich etwas erkennen bzw heraushören.
Ich stand beinahe direkt mit der Nase vor etwas, das aus dünnen mehr als mannshohen Stäben bestand, sicher ein Zaun. Dahinter meinte ich etwas Gewaltiges zu erkennen, etwas wie ein gewaltiger Block, um den die Geräusche strichen. Es musste ein Gebäude sein. Hoffentlich. Länger würde ich es in diesem Gewitter nicht aushalten. Eine Hand an den eiskalten, nassen Metallstäben tastete ich mich an dem Zaun entlang. Vielleicht war irgendwo ein Zaun darin eingelassen. Wahrscheinlich sogar. Und nach einer Weile stieß ich tatsächlich auf ein Tor, das tatsächlich nicht verschlossen war. Erleichtert gönnte ich mir ein kleines Lächeln, bevor ich das schwere Metalltor aufdrückte und auf das Grundstück trat. Dort jedoch verließ mich wieder meine Orientierung und einen Moment lang fragte ich mich verzweifelt, wie ich die gefühlten hundert Meter bis zu dem Haus überwinden sollte. Aber ich meinte ein Rascheln, wie von Blättern, durch das Windrauschen zu hören und als ich mich dorthin getastet hatte, fand ich einige kleinere Bäume und tatsächlich auch einige bereits heruntergefallene Stöcke und Äste - genau das was ich brauchte. Ich griff mir einen recht geraden, relativ langen Ast und tastete mich mit diesem über das Grundstück. Ein kleinwenig meinte ich noch die Lage des Hauses erkennen zu können, in dem Wirbel an Geräuschen und mithilfe des Stockes gelangte ich doch ohne größere Probleme an das Gebäude. Ich tastete mich an der Wand entlang und ich bildete mir ein, tatsächlich den Geruch von staubigen, bröckelndem Mauer wahrzunehmen. Ich stieß auf die Treppe, die zur Haustür führen musste und huschte sie hinauf. Zu meinem Glück war die Tür nur angelehnt, ich hätte jetzt nicht die Geduld gehabt, sie aufzubrechen. Mir lief allmählich trotz der Kapuze das Wasser unter die Jacke und meine Hose war so schwer vor Nässe, als ob sie mich am Weitergehen hindern wollte. Vorsichtig drückte ich die Tür auf und trat in die trockene, staubige Atmösphäre des - wie es schien - riesigen Hauses, dessen vermoderter, alter Geruch sich gleich auf meine Atemwege legte.

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#498

RE: START

in 17.02.2015 18:40
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Ich seufzte. Natürlich war ich mir sicher, dass das ein Kailasa war. Warum sollte ich sie anlügen? Ich runzelte die Stirn und schüttelte leicht den Kopf, dann setzte ich mich wieder ans Feuer. "Okay, wir bleiben hier und hoffen, dass er uns nicht bemerkt, ganz einfach", murmelte ich ein wenig beleidigt und schaute wieder ins Feuer. Besser man hatte noch eine Waffe, wie zum Beispiel das Stuhlbein, als ohne irgendwas vor einem der Riesen zu stehen. Man könnte es ja auch werfen, wie einen Speer oder so. Ich fuhr mir wieder durch die Haare, die mir immer wieder ins Gesicht rutschten, und drehte mich dann zu Kata um. "Komm, setz dich zu mir solange du dein Leben noch genießen kannst... ", sagte ich im Scherz und klopfte neben mich auf den Boden. Ich wusste, dass das ein fieser Scherz war, der nicht ansatzweise lustig war, aber im Moment passte der Galgenhumor ein wenig in die Situation von Kata... Und mir. Ich seufzte nochmal. Inzwischen war es in unserem Raum stickig und warm. Die Luft war feucht und drücken. Ich hatte plötzlich das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und stand auf. Ich öffnete die Tür und klemmte ein Stück Rückenlehne zwischen Tür und Rahmen, damit die Tür offen blieb. So konnten wir auch hören, was der Kailasa unten machte und ob noch mehr Leute auftauchten, weil sie Schutz vor dem Sturm suchten. Ich streckte meinen Kopf zur Tür raus und holte tief Luft draußen vor der Tür in der klaren, aber eiskalten Luft, dann drehte ich mich wieder um und setzte mich neben Kata. Ich wollte einfach nur, dass dieses verfluchte Gewitter aufhörte und ich endlich wieder allein im Wald umherstreifen konnte. Allein und zufrieden, keinen um den ich mich kümmern musste, keinen mit dem ich reden musste und keiner, der mir auf die Nerven ging, Ruhe und Frieden. Ich starrte wieder in das Feuer im Kamin, ich sah zu, wie die Flammen gierig über das Holz leckten und es verspeisten. So leicht ging das etwas zu zerstören und es verschwinden zu lassen. Ich biss die Zähne zusammen.

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#499

RE: START

in 17.02.2015 22:12
von Jareth Carrington • 473 Beiträge

Sie schien nichts dagegen zu haben, das Haus sofort zu verlassen. Zumindest folgte sie ihm ohne irgendwelche Widerworte. Wer weiß ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie diesen Plan schnell verworfen hätten. Spätestens wenn irgendwer da draußen von herunterfallenden Ziegeln oder was dort sonst so rum flog verletzt wurde, erwies sich dieser Plan als sehr unüberlegt und nicht unbedingt als eine Rettungsaktion. Aber inzwischen war es zu spät für irgendeinen Rückzieher. Die Drei würden das jetzt einfach durch ziehen und bald in einem sicheren Gebäude hocken und sich die Zeit mit was auch immer vertreiben. So hoffte er doch zumindest. Als er sich angezogen hatte und seinen Rucksack fertig gepackt hatte, schulterte er diesen und folgte Panda dann vor die Haustür, ehe er die Hand seiner Schwester nahm und das Geschehen vor sich argwöhnisch betrachtete. Kein sehr einladendes Wetter. Gerade waren seine Sachen wieder trocken geworden und er aufgewärmt und dann mussten sie natürlich sofort wieder in den strömenden Regen. Wirklich super. Pandas Worte rissen ihn wieder aus seinen Gedanken. Er nickte nur kurz. „Klingt gut. Irgendwas wird da schon genug Schutz bieten.“ meinte er schließlich zuversichtlich, ehe die Brünette auch schon losmarschierte. War wirklich von Vorteil jemanden dabei zu haben, der sich hier zumindest ein bisschen auskannte. Also musste Jareth der jungen Frau nur folgen – Ein paar überraschende Stopps mit einlegen, wenn wieder etwas herunterfiel – Aber wenigstens nicht planlos durch die Gegend irren. Tapfer kämpften sich die drei Gestalten weiter durch das Unwetter und Jareth verlor die Hoffnung nicht, dass irgendwo ein sicheres und warmes Gebäude auf sie wartete. Gut, letzteres war eher unwahrscheinlich, außer jemand hatte die Heizung die letzten Jahrzehnte ausversehen laufen lassen. So eine Heizung musste damals schon was tolles gewesen sein. Aber momentan wäre er auch einfach nur mit einem trockenen Platz zufrieden wo er sich ausruhen konnte und seine Klamotten zum zweiten Mal trocknen lassen konnte. Wie weit es wohl noch zu besagtem Industriegebiet war? Er hätte die Brünette vor sich gerne gefragt, aber wer wusste schon ob sie das selber so genau wusste. Außerdem konnte man bei dem Wind ohne hin kaum ein Wort des anderen verstehen. Schweigsam trottete er ihr also nach, bedacht darauf die Hand seiner Schwester nicht los zu lassen. Wer weiß auf was für Gedanken diese sonst kommen würde. Es dauerte nicht mehr all zu lange, bis die Häuser immer weniger wurden und man von weitem schon den Wald sehen konnte. Sie waren also so ziemlich am Rande der Stadt angekommen. Sprich ihr Ziel konnte nicht mehr weit sein. Allerdings war dem jungen Mann längst etwas anderes ins Auge gestochen. Er packte die Brünette vor sich etwas unsanfter als gewollt an ihrem Oberarm und zwang sie damit zum stehen bleiben, so dass sie ihn auch sicher hören konnte, wenn er mit ihr sprach. „Lass uns in das Gebäude da vorn gehen. Das sieht sicher aus. Zumindest liegen da noch keine Trümmer rum.“ erklärte er Panda, während er sie wieder los lies. Was das genau war, was da vor ihnen lag, wusste er nicht genau. Nur war es von einem hohen Zaun umrandet, schien wohl mal was wichtiges gewesen zu sein. Ohne auf die Antwort seiner Begleiterin zu warten, marschierte er schließlich wieder los, sein Ziel fest vor Augen. Kaum zu Glauben das es tatsächlich noch etwas gab was so stabil war, denn wenn er das richtig betrachtete, war das Haus kaum beschädigt. Als sie dann direkt davor standen, wanderte sein Blick umher. Der Zaun schien nirgendswo eine Lücke zu haben. Das missfiel Jareth in gewisser Weise. Jetzt blieb ihnen also nichts anderes übrig, als durch das Haupttor zu gehen. Und wenn dort drinnen schon jemand hauste, dann würden die drei Gestalten diesem Jemand sofort ins Auge stechen. Aber gut, was blieb ihnen anders übrig? Drüber klettern konnte man nicht, dazu war der Zaun zu hoch und zu gefährlich an den Spitzen. Mit einem leisen Seufzen ging er schließlich zu dem großen Tor, welches einladend einen Spalt breit geöffnet war. Welch Zufall … Kurz sah er sich noch zu Panda um, ehe er schließlich mit seinem Messer in der Hand durch das Tor schritt. Ab jetzt sollten sie sich genau umschauen um ja keine Feinde zu übersehen. Aber vielleicht war es hier ja auch verlassen. Bestand ja eine gewisse Chance drauf. Würden sie wohl merken sobald sie durch die große Holztür eintraten. Aber Hey, sie hatten es bereits geschafft einen Kailasa umzulegen, also würde das sicherlich kein Problem werden. Auch wenn sich da drinnen wahrscheinlich so ziemlich alles an Wesen tummelte, die es in dieser Stadt gab. Denn soweit Jareth das mit bekommen hate, war dies das einzige Gebäude was diesem Unwetter stand halten konnte. Und genau aus diesem Grund mussten sie da jetzt durch. Umkehren war inzwischen zu spät.

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#500

RE: START

in 17.02.2015 22:18
von Minire Lojtar • 251 Beiträge

Die Tür fiel hinter mir mit einem lauten Geräusch ins Schloss. Das Prasseln des Regens hallte durch die leeren Zimmer und wieder einmal versuchte ich mich konzentriert zu orientieren. Es schien, als würde sich der Eingangsbereich zu beiden Seiten hin öffnen - vielleicht zweigten dorthin Flure ab - und auch nach oben schien es weiter zu gehen. Sicher führte dorthin auch eine Treppe, wenn sie denn noch nicht in sich zusammengefallen war. Irgendwie schien das Haus noch recht gut in Schuss zu sein, dafür dass es ebenso wie die meisten Gebäude uralt sein musste. Es schien kaum zerbröckeltes Gemäuer zu geben, zumindest dem Geruch nach und auch der Verwesungsgeruch hielt sich in Grenzen. Vielleicht hatte irgendjemand das Haus gesäubert und eine Weile hier gewohnt. Aufmerksam lauschte ich wieder. Vielleicht wohnte ja immernoch jemand hier. Oder hatte hier Zuflucht gesucht. Auf diese Idee konnte ja nicht nur ich gekommen sein. Wenn das stimmte, hatte ich ja auch meine Nahrung für die Dauer des Gewitters gesichert.
Auf einmal hörte ich Schritte von der linken Seite und wandte meine Konzentration dorthin. Es waren schwere, kraftvolle Schritte und auf einmal drang intensiver Männergeruch an meine Nase. Kailasa (Zasha). Und er kam mir bekannt vor. War ich ihm schon einmal begegnet? Ja, er musste der Kailasa sein, den ich vor einigen Tagen am Fluss getroffen hatte. Und dem ich so schön die Haut mit dem Messer verziert hatte und hinterher hatte laufen lassen. War klar, dass ich ausgerechnet ihm wieder begegnen würde. Zu seinem Glück hatte ich meinen Hunger heute schon stillen können, ansonsten hätte ich ihn dieses Mal nicht davonkommen lassen.

zuletzt bearbeitet 17.02.2015 22:21 | nach oben springen

#501

RE: START

in 17.02.2015 22:59
von Pandora Delilah Peacock • 1.164 Beiträge

War ich.. etwa in die falsche Richtung gegangen? Gerade kam es mir beinahe so vor. Irgendwie erblickte ich kein Industriegebiet und dabei war ich mir so sicher, dass es bald auftauchen müsste oder gar schon hätte auftauchen müssen. Oder nicht? Schätzte ich uns gerade so falsch ein, weil sie so schleppend voran kamen bei diesem Wetter? Ich wurde unsicher, verlangsamte dabei aber nicht mein Tempo. Erstens weil ich mir das gar nicht anmerken lassen wollte und zweitens weil ich mir andererseits auch einfach einredete, dass da etwas kommen musste. Es musste einfach. Es war unmöglich, dass wir falsch waren und dass ich uns geradezu ins Unglück geführt hatte. Das konnte, das durfte einfach nicht sein! Außerdem konnte ich doch nicht so vergesslich sein, das alles hier so falsch in Erinnerung haben als dass ich uns jetzt einfach in eine falsche Richtung geführt hatte. Das war einfach unmöglich, wirklich. Als Jareth mich am Arm packte und damit zwangsweise zum Stehen bleiben animierte drehte ich mich etwas erschrocken um, wobei im ersten Moment ja schon wieder mein Herz zu rasen begann. Der Griff war nicht sonderlich freundlich, eher grob und hatte mich im ersten Moment einfach an das Ereignis von vor zwei Tagen erinnert, wo ich auf den Kailasa – auf Zasha – getroffen war. Und im ersten Moment war ich einfach nur wahnsinnig erschrocken, wobei ich mich auch recht zügig wieder entspannte, als ich Jareth und seine kleine Schwester anblickte, die mir ja nun wirklich nichts Böses wollten. Naja, zumindest Jareth nicht, von seiner Schwester konnte ich das ja nicht unbedingt behaupten. Aber nun gut, darüber wollte ich nun einfach mal hinweg sehen, weil sie einfach ein kleines Mädchen war, das vermutlich nur Angst hatte bei ihrem Bruder nicht mehr an erster Stelle zu stehen. Obwohl ich bezweifelte, dass jemand auch nur ansatzweise ihren Platz bei Jareth einnehmen konnte. Der kurze ‚Ausbruch‘ gestern hin oder her. Er war ihre Familie und sie war seine und man stritt sich eben auch mal, aber zu ersetzen war sie definitiv nicht. Niemals. Ich folgte seiner Deutung, lauschte seinen Worten. Das Gebäude da vorne. Das sah echt noch ziemlich stabil und gut aus. Zumindest gegen all die anderen Häuser hier. Aber bedeutete das nicht gleichermaßen vielleicht Gefahr? Wieso sah es denn noch so gut aus? Und wer war vielleicht da, wenn es auf uns sicher wirkte, dann bestimmt auch auf andere. Aber Jareth hatte sich schon in Bewegung gesetzt bevor ich hatte weiter reagieren können, weswegen ich es ihm gleich tat und ihm und seiner Schwester eilig hinterher lief, die Bratpfanne mittlerweile nicht mehr über dem Kopf haltend – brachte im Endeffekt ja so oder so nichts gegen dieses Wetter und vor allem den Regen. Leise seufzend blieb ich einen Moment zögernd am Tor stehen, während Jareth schon auf den Eingang zusteuerte, wobei ich mich recht bald auch wieder in Bewegung setzte. Ich wollte nicht mehr alleine sein, ebenso wenig wie ich hier im Regen stehen und warten wollte. Einfach so, ohne Grund, wo es da drinnen vielleicht sicher und noch dazu trocken sein konnte. Das war dann doch verlockender wie diese abstoßende Aura die das Haus hatte. Bald darauf waren wir bei der Tür angekommen, die Jareth dann wenig später auch aufstieß, wobei sie noch nicht richtig offen war, da hielt er in seiner Bewegung schon wieder inne. Ich selbst hatte in dem Moment noch nicht wirklich die Möglichkeit ins Innere des Hauses zu sehen, da er mir den Teil den er mittlerweile schon durch die Tür freigegeben hatte selbst mit seinem Körper verdeckte. Wieso war er also stehen geblieben? Vorsichtig schob ich mich links neben ihm vorbei – da recht seine kleine Schwester leicht versetzt hinter ihm stand – und erblicke eine.. weißhaarige, junge Frau die noch mit dem Rücken zu uns stand und ihren Blick recht stur in eine Richtung gerichtet hatte. Langsam folgte ich ihrem Blick, bevor mir... das Blut in den Adern regelrecht zu Eis gefror. „Oh Gott..“, wisperte ich leise – aber auch nur, weil ich zu mehr in dem Moment gar nicht fähig war. Nicht einmal, mich wieder hinter Jareth und raus in den strömenden, kalten Regen zu verkriechen, weil ich mich in dem Augenblick einfach kaum rühren konnte.. lediglich meine freie Hand wanderte recht unverhohlen zu meinem geschundenen, noch immer deutlich gezeichneten, Hals. Ich konnte seine Hand wieder regelrecht spüren, was die Situation nicht besser machte, wenn ich ehrlich war.

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#502

RE: START

in 17.02.2015 23:29
von Minire Lojtar • 251 Beiträge

Als die Tür hinter auf und wiederzuschlug, beherrschte ich mich und unterdrückte den Impuls, mich umzudrehen. Brächte mir ja eh nichts. Ohren und Nase funktionierten auch von dieser Seite aus. Ich holte tief Luft und identifizierte den Geruch. Menschen, drei Stück. Ein Junge, ein Mädchen, beide jugendlich und ein Kind. Wäre ich nicht so gesättigt gewesen, wäre mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Schon auf diese Entfernung drängte sich mir die kindlische Unschuld ihrer Seele auf. Sollte sie tatsächlich noch in der Nähe sein, wenn ich das nächste Mal Hunger bekam, wusste ich schon, wer mir dafür köstliche Ablöse schaffen würde.
Ich schloss den Kailasa wieder in meine Konzentration mit ein und lauschte dem Flüstern der jungen Menschenfrau hinter mir. Irgendetwas schien sie zu entsetzen, vielleicht das alte Haus, der Kailasa vor mir oder gar ich. Vielleicht sogar alles zusammen. Ich lachte leise auf. "Wie schön, dass man hier gleich mit solcher Gesellschaft willkommen geheißen wird", sagte ich mit leiser, aber klarer Stimme.

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#503

RE: START

in 18.02.2015 10:32
von Jinx Lethan (gelöscht)
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Eigentlich hatte ich mich ja gerade für die erste Idee ausgesprochen, und die beinhaltete nicht rumsitzen und hoffen. Aber alleine würde ich mich dem Kailasa bestimmt nicht stellen, auf keinen Fall. Keyas Scherz entlockte mir ein fast schon herablassend es Schnauben, doch ich nahm ihre Einladung an und setzte mich. Sie hielt sich noch immer für etwas besseres und diese Arroganz störte mich ein bisschen. Von einer Wildfremden erwartete ich ja nicht viel, aber mich als Köder oder so zu betrachten war nicht gerade freundlich. Alles in allem war sie nicht besonders freundlich sondern eher abweisend und und rau. Aber was konnte ich schon von jemandem erwarten, der 10 Jahre auf sich selbst gestellt war? Wir beiden schienen wohl gerne einfach in die Flammen zu starren und über irgendwas nachzudenken, aber dann endeten auch schon unsere Gemeinsamkeiten.
Die Wärme hier drinnen machte mir nichts aus, ich war schlimmeres gewohnt. Als Keya Aufstand befürchtete ich für einen Augenblick, sie wollte hinausgehen doch setzte hnte nur die Tür an. Ich lauschte ein paar Sekunden dem Unwetter während ich hoffte von dem Kailasa unten nichts mitzubekommen. "Dich stören deine Haare, hm?" fragte ich als Keya sich wieder neben mich setzte. Von unten hörte ich leise Geräusche doch ich war mir nicht sicher ob es tatsächlich Stimmen waren,oder ob es nur der Wind war und ich mir den Rest nur ein bildeten. Aber solange die Stimmen weit weg waren, war alles okay...

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#504

RE: START

in 18.02.2015 11:54
von Zasha Nivaan Kane • 1.001 Beiträge

In dem Moment war ich so in meinen Hungerrausch vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie ich beobachtet worden war und immer noch beobachtet wurde. Ich hatte einfach nicht wahrgenommen, wie die Tür zu diesem Ort aufgegangen war und wie man mich dabei beobachtet hatte, als ich meinen Hunger nach Schmerz und Leid an einer jungen Frau gestillt hatte, die nun völlig leblos zu meinen Füßen lag. Vermutlich würde mich jetzt jeder als Mörder bezeichnen, aber für mich war das nicht so.. für mich war das eher die Sicherung meines Lebens. Keiner wollte sterben. Nicht einmal ich. Zumindest jetzt noch nicht. Irgendwann würde meine Zeit gekommen sein, ja. Aber jetzt garantiert noch nicht- denn ich würde mich wirklich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Mit einem letzten Blick auf die Tote zu meinen Füßen drehte ich mich um und wollte gerade auch schon loslaufen, als ich aber die Vier schräg gegenüber von mir im Eingang stehen sah. Ich runzelte ein wenig die Stirn und zog meine Augenbrauen zusammen, musterte die Vier aufmerksam mit meinen grünen Augen. Was starrten sie denn so? Noch nie einen Kerl gesehen? Oder einen Kailasa? Natürlich wusste ich, warum sie so starrten. Zumindest wusste ich das bei den beiden jungen Frauen, die ich doch nur allzu gut kannte. Alte Bekannte sozusagen, denen ich netterweise ihr Leben gelassen hatte. Zu schade, dass mein Hunger jetzt schon verflogen war.. Das leise Lachen und die ebenso leisen Worte der Achak- deren Name in leider nicht wusste- ignorierte ich gerade mehr oder weniger. Was sollte ich da auch schon darauf antworten? ‚Ach hey, freut mich auch euch wiederzusehen. Wollt ihr vielleicht mein Frühstück sein?‘ Haha. Außerdem gebührte der größte Teil meiner Aufmerksamkeit gerade sowieso der jungen Frau hinter der weißhaarigen Achak. Ihre Worte konnte ich nicht verstehen, waren wohl zu leise, aber ihr Gesichtsausdruck und ihre Hand, die an ihren Hals gewandert war- der irgendwie doch noch ein wenig.. geschunden aussah- verrieten mir eigentlich schon so ziemlich alles, was sie in dem Moment fühlte. Angst. Die nackte Angst stand ihr in ihr hübsches Gesicht geschrieben. Dabei war ich doch so freundlich gewesen und hatte sie verschont.. und ich war sogar so nett gewesen und hatte sie auf das Sofa in einer Hütte gelegt, sie zugedeckt. Ich war zwar kein Mensch, aber irgendwo besaß ich eben doch noch ein wenig Menschlichkeit und Mitgefühl. Gefühlskalt war ich ja wohl auch wieder nicht, auch wenn ich ziemlich gut darin war zu schauspielern. Für den Bruchteil einer Sekunde neigte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite, dann huschte ein leichtes Lächeln über meine Lippen und ich fixierte die schreckgeweiteten Augen von Pandora mit meinen grünen Augen. „Hallo Pandora“ meinte ich mit ruhiger, sogar recht freundlicher Stimme und lächelte sie an, bevor mein Blick zu dem kleinen Mädchen und dem jungen Mann schweifte, den ich ein wenig kühl und argwöhnisch musterte. Sofort schoss mir der Gedanke in den Kopf, ob er möglicherweise ihr Partner war. Das Kind allerdings war zu alt, als dass es deren gemeinsames Kind sein könnte. Ich kniff kurz die Augen zusammen, dann schüttelte ich jegliche Gedanken diesbezüglich von mir ab und schaute wieder zu der jungen Brünetten, die gerade so aussah als würde sie liebend gerne die Beine in die Hände nehmen und davonlaufen. Konnte ich ihr ja eigentlich auch noch nicht einmal verübeln. Für sie war es sicherlich keine schöne Erinnerung und kein schöner Gedanke, dass ich sie vor einigen Tagen angegriffen hatte und ihr die Luft bis zur Bewusstlosigkeit genommen hatte. Immerhin schien sie wenigstens keine inneren bleibenden Schäden davongetragen zu haben, wobei ihr Hals doch schon noch definitiv ein wenig geschunden aussah. Konnte ich ja jetzt aber auch nicht mehr rückgängig machen. „Wie geht es deinem Hals?“ fragte ich sie schließlich mit recht rauer Stimme, konnte aber nicht verhindern, dass trotzdem ein leises Lachen aus meiner Kehle drang. Wobei die Frage im Grunde genommen doch schon ziemlich ernst gemeint gewesen war. Ich wollte mich einfach vergewissern, dass es ihr bis auf die Überbleibsel von meinem Angriff gut ging. War doch auch nicht verboten oder? Wobei ich irgendwie vermutete, dass ich da nicht unbedingt eine Antwort darauf bekommen würde..

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#505

RE: START

in 18.02.2015 12:10
von Elija Amar • 299 Beiträge

Ich zuckte leicht zusammen, als Renesmee sich plötzlich halb auf mich schmiss und stolperte dann auch ein paar Schritte mit ihr mit in die Richtung, in die sie eben gestürzt war. Irgendwie hatte ich mich gar nicht wirklich von dem fallenden Etwas beeindrucken lassen, aber vermutlich lag das auch ein bisschen daran, dass ich es anders einschätzte, als sie. Ich hatte ja das Knacken des Astes schon gehört und war so indirekt ein wenig vorbereitet gewesen. „Woah“, machte ich reflexartig und umfasste ihren Arm ebenfalls kurz – bis sie mich dann wieder los ließ und ich es ihr gleich tat. Die Stelle, wo ihre Hand sich in meinen Arm ‚gebohrt’ hatte, kribbelte leicht, aber es war schon okay. Ich war ja selbst auch recht schreckhaft und eigentlich fand ich es schön, dass sie naja, zu mir gekommen war. Schutzsuchend oder mich schützend? Jedenfalls war sie ja näher zu mir gekommen und hatte sich an mir gehalten. Das hieß doch, dass sie auch relativ positiv gestimmt war uns beiden gegenüber, oder? Ich hoffte es mal.
Bei ihrer Frage wandte ich meinen toten Blick wieder ihr zu, irgendwie hatte ich gerade noch ins Nichts geradeaus geschaut und merkte das erst jetzt. War auch ein Teil meiner angeborenen Blindheit – wenn man eh nichts sieht, achtet man auch manchmal nicht darauf, wohin man gerade blickt. „Ja, vermutlich wäre das eine gute Idee. Ist nur fraglich, wie sicher die Häuser in der Stadt im Moment sind. Einige von denen schienen ja eh schon recht… baufällig“, meinte ich dann. Ich könnte sie natürlich mit in unser Dorf nehmen. Da war der Sturm vielleicht noch nicht ganz so stark und die Häuser damit noch recht sicher, aber das wagte ich mich dann doch nicht. So offensichtlich vor die Nase unseres Oberhaupts wollte ich die Wachi dann auch nicht setzen und immerhin waren ein paar bei uns nicht ganz blind und sowieso würden sie den Unterschied hören zwischen ihren Schritten und denen eines Achak. Nein, also ins Dorf war eine ziemlich schlechte Idee – besser wir suchten uns doch eins der alten Häuser. Vielleicht gab es ja irgendwo noch eine Art Bunker oder einen sicheren Keller? Da wären wir sicherlich besser aufgehoben, als hier im Wald oder in einem oberen Stockwerk eines Hauses. Wenn der Sturm sich nicht bald wieder etwas beruhigte, war es eh fraglich, wie viele der Häuser noch stehen blieben und wie viel von dem Wald dem Unwetter standhalten konnte. So dick die Bäume auch waren, sie bogen sich ja teilweise trotzdem schon und keiner würde ewig halten können, oder? Ich blieb nur noch einen kurzen Augenblick still stehen, stellte dann fest, dass ich mich hier nicht ganz sicher fühlte – vor allem hatte ich nicht das Gefühl, dass Renesmee sicher war – und griff deshalb nach ihrem Arm und zog sie sanft mit mir in Richtung Stadt. Je länger wir hier blieben, desto größer war die Gefahr, dass doch noch ein Baum unglücklich fiel und uns unter sich begraben hatte. „Besser wir beeilen uns ein bisschen“, sagte ich dann noch leise, als ein weiterer Donner über den Himmel grollte.

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#506

RE: START

in 18.02.2015 17:02
von Renesmee Lucy Delevingne • 603 Beiträge

Ich hatte ihn doch ein wenig überrumpelt, was irgendwie nicht beabsichtigt gewesen war. Jedenfalls hielt auch er kurz meinen Arm, was mir doch ein klein wenig das Gefühl von Sicherheit gab und ich mich deswegen auch recht vom kleinen Schock erholte und ihn wieder losließ. ''Sorry.'', meinte ich dann noch leicht verlegen lächelnd, als ich ihn entschuldigend betrachtete. Da fragte ich mich, wie er denn die Gefühle eines Menschen wahrnehmen konnte. Die meisten Zeichen lagen ja in der Mimik und Gestik, aber vielleicht spürte er ja irgendetwas oder hörte das in der Tonlage der Stimmen. Ich würde das wohl nie nachvollziehen können, weil ich einfach keine Achak war. Diese Wesen interessierten mich aber immer mehr, ihre Art, wie sie leben, ihre Gewohnheiten. Das war bestimmt alles anders als bei uns Wachi - komplett anders. Ob das an Elija liegt? Ja, ja ich glaube schon. Seit ich ihn kenne will ich mehr über sie wissen, mehr über ihn wissen. Oh Gott ich komme mir wirklich vor wie ein kleines Kind, das einfach alles faszinierend findet, was mit ihm zu tun hat. Ja es war sogar toll im leichten Regen und beim Gewitter draußen zu stehen, wenn er dabei ist! Leicht kopfschüttelnd ermahnte ich mich selbst, als Elija nun sanft nach meinem Arm griff und mich Richtung Stadt zog. Gut, dass er meiner Meinung war und nicht gerne bei diesem Wetter weiterhin im Wald rumzustehen. ''Ja, gute Idee.'', meinte ich dann auf seine Worte hin und steuerte mit ihm in irgendeine Richtung. Wohin genau wir wollten, wusste ich nicht und er wahrscheinlich auch nicht. Während wir aber durch die Straßen und Gassen gingen sah man, wie einige Ziegel der alten Häuser vom Dach gefegt wurden, wie Mülltonnen keinen Halt mehr unter dem kräftigen Wind fanden. Auch kein einziges Wesen war gerade unterwegs. Vermutlich suchten alle irgendwo Schutz in noch einigermaßen erhaltenen Häusern oder hofften, dass ihnen nicht das Dach vom Kopf geweht wurde. Und wir? Wir liefen hier bei diesem Wetter herum, was man doch als Selbstmord bezeichnen konnte, wenn man nicht aufpasste. Ich wandte Elija nun meinen Blick zu und betrachtete ihn von der Seite. ''Willst du nicht zu deinem Stamm zurück?'', fragte ich ihn dann. Ja, da hatte er es bestimmt am sichersten, zumindestens ging ich davon aus. Sie könnten natürlich auch einen anderen Tag als Treffpunkt vereinbaren, wenn hier zu gefährlich werden würde.. Wäre zwar schade, aber naja.. Ersteinmal wartete ich leicht angespannt auf eine Antwort. Irgendwie hoffte ich ja, er würde mir nicht zustimmen. Wieso hast du dann überhaupt gefragt?, stellte mir dann meine Innere Stimme die Frage, als wäre ich selbst von mir genervt. So viel zum Thema klaren Kopf bewahren.

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#507

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in 18.02.2015 18:26
von Keya Ophelia Dior • 199 Beiträge

Wie kam Kata darauf, dass meine Haare mich störten? Gut, sie hatte recht, meine Haare machten mich manchmal kirre, aber ich mochte es nicht sie zu einem Zopf zu binden, was sowieso unnötig war, da sie dann genauso nervten, wie wenn sie offen waren. Folglich hätte ich sie zu einem Knoten binden müssen, aber dafür würde ich bei meinen wilden Haaren und meiner Länge tausende an Haargummis und Haarspangen benötigen, also ließ ich sie offen, denn abschneiden wollte ich sie auch nicht. "Wie kommst du darauf?", fragte ich satt dessen zurück und schaute wieder ins Feuer. In dem Moment hörte ich was von unten und hob schnell die Hand, damit Kata nichts sagte. War da eben die Tür zu gefallen? Und waren das Stimmen von unten? Ich ballte die Hände zu Fäusten und spannte mich an, bereit sofort aufzuspringen, wenn jetzt jemand durch die Tür kam. Die offene Tür war mir eindeutig zu gruselig und außerdem wollte ich unbedingt wissen, was für eine Party da unten abging, also stand ich wieder auf und schlich zur Tür. "Langsam reichts aber..!", murmelte ich und sah Kata an, nickte mit dem Kopf in Richtung Tür und öffnete diese. Ich wusste, dass ich mir eigentlich komisch vorkommen sollte, weil ich ja erst vor ein paar Minuten da unten gewesen war und den Kailasa (Zasha) bei etwas gesehen hatte, wo ich mir nicht ganz sicher war, was es war, aber im Moment wollte ich einfach nur sicher sein, dass wir, und insbesondere ich, nicht in Gefahr waren und jemand uns unser warmes Feuer streitig machen wollte. Ich schlich mit meinem Messer in der Hand nahe an der Wand den gang bis zur Treppe entlang, dort wartete ich auf Kata. "Sollen wir gucken gehen oder lauschen?", hauchte ich lautlos und packte mein Messer fester. Ich lehnte mich leicht an die dreckige Wand und drehte mein Ohr in Richtung Treppe, aber kam mir irgendwie dumm vor und sah wieder Kata an. Heute war echt nicht mein Tag.

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#508

RE: START

in 18.02.2015 21:15
von Jareth Carrington • 473 Beiträge

War ja nicht unbedingt so, dass er erwartet hätte das Gebäude wäre leer. Aber das die Leute sich hier schon im Eingangsbereich tummelten? Nicht gut. Auch wenn es zur zwei Gestalten waren, diese reichten ihm vollkommen aus. Die Frau hatte weiße Haare, schien also eine Achak zu sein. War wohl damit auch die erste, die er in seinem Leben sah. Bisher kannte er die Wesen nur aus irgendwelche Geschichten, die man sich eben erzählte. Und hätte er die Wahl, er würde herzlich darauf verzichten so jemand näher zu kommen. Wer wusste schon ob was an den Gerüchten dran war, das keine Menschenseele eine Begegnung mit einer Achak überlebte. Aber gut, das würde sich wohl bald zeigen. Zumindest schien die zweite Person etwas anderes zu sein. Demnach dürften die Beiden wohl keine Verbündete sein, die Chancen stiegen also das sie die Situation hier überlebten. Als er dann spürte, wie sich Panda an ihm vorbeischob, richtete er seinen Blick auf sie und runzelte bei ihren Worten dann leicht die Stirn. Sie schien nur Augen für den fremden Mann zu haben und so wie sie ihre Hand auf ihre noch immer leicht sichtbaren Würgemale legte... Das musste wohl der Kailasa sein, der ihr das angetan hatte. Bevor er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, hatte die weißhaarige Frau bereits etwas gesagt. Nur wusste Jareth nicht viel mit diesen Worten anzufangen. Auch wusste er nichts darauf zu erwidern, weswegen er einfach nur schwieg und von der einen fremden Gestalt zur anderen sah, als diese auch noch anfing etwas zu sagen. Nur das der Kerl seine Worte eindeutig nur an Panda gerichtet hatte. Zumindest war Jareth sich jetzt sicher, dass er der Brünetten das angetan hatte. Instinktiv drückte er die Hand seiner Schwester noch fester und zog sie etwas näher zu sich, was kaum noch möglich war. Sollten sie einfach umdrehen und von hier verschwinden? Aber da draußen standen ihre Überlebenschancen auch nicht wirklich besser. Und immerhin schienen die Fremden nicht wirklich angriffslustig zu sein, sonst würden sie wohl nicht so ruhig auf ihren Plätzen stehen geblieben. Diese Tatsache erweckte noch einen kleinen Funken Hoffnung in Jareth. Vielleicht würden sie das ganze ja doch noch überstehen. Immerhin hatte dieser Kailasa Panda doch schon einmal verschont, also vielleicht war er ja kein allzu übler Kerl. Auch wenn ihm das momentan schwer fiel zu glauben. Auch wusster er nicht wirklich wie er sich verhalten sollte, sich schützend vor die Brünette stellen? Aber wie käm sich denn die junge Frau dann vor, als würde sie es nicht schaffen sich selbst zu verteidigen. Außerdem hatte der Typ noch genug Abstand zu der kleinen Gruppe. Würde er bedrohlich werden, dann konnte Jareth noch immer darüber nach denken den Held zu spielen und sich für die Brünette zu opfern. Oder sowas in der Art. Momentan hielt er es jedoch für das beste einfach nur schweigend stehen zu bleiben und den Kailasa mit einem feindseligen Blick zu betrachten. Das Messer hatte er weiterhin in seiner Hand behalten. Vorerst würde er es auch nicht wegstecken. Seine Schwester hatte es ihm inzwischen gleich getan, nur das diese die junge Frau im Auge behielt. So schnell würden sie sich bestimmt nicht geschlagen geben.

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#509

RE: START

in 18.02.2015 21:49
von Pandora Delilah Peacock • 1.164 Beiträge

Schockstarre. War es das vielleicht, was mich gerade so ergriffen und gepackt hatte? Vermutlich nicht, einfach nur die Angst und Panik. Die Erinnerungen die damit wieder einher kamen und die imaginäre Hand, die sich um meinen Hals legte und mir die Luft regelrecht abschnürte. Unbewusst hatte ich sie wohl tatsächlich angehalten, weswegen sie mir langsam ausging und ich darauf wohl auch etwas gieriger die Lust wieder in die ohnehin geschundenen Lungen einzog, als die Frau mit den weißen Haaren etwas sagte. Wobei ich diesen Worten eigentlich sehr wenig Beachtung schenkte, was schlicht weg einfach nur daran lag, dass ich den Kailasa in einer Entfernung einfach nicht aus den Augen lassen konnte und wollte. Keinen Schritt sollte er näher kommen, keinen einzigen! Auf seine Worte, seine Begrüßung an mich versuchte ich tunlichst zu vermeiden bei dem Klang seiner Stimme zusammen zu zucken, was mir allerdings nicht sonderlich gut gelang. Ich versuchte es zwar, aber ich bekam es einfach nicht hin. Nicht in diesem Moment gerade. Ich erwiderte darauf auch nichts, genauso wenig wie auf die darauffolgende Frage. Was erwartete er da auch? Dass ich nun einfach so mir nichts, dir nichts mit ihm ein Gespräch anfing und mit ihm plauderte als wäre das eine lächerliche Lappalie gewesen? Ich hatte wirklich gedacht ich müsste sterben, ich hatte gedacht ich müsste genauso jämmerlich wegen einer Kreatur wie ihm sterben wie mein eigener Bruder. Ob das Schicksal war? Ob unsere Familie eben dafür geschaffen worden war um diesen... Monstern zum Fraß vorgeworfen zu werden? Aber einfach gar nichts wollte ich auch nicht sagen – das kam noch dümmer und schwächlicher wie ich ohnehin schon wirken musste.. Wobei es mir in dem Moment unmöglich vorkam meine Stimme auch nur annähernd fest und selbstsicher klingen zu lassen. „Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte“, erwiderte ich letztlich dennoch und hatte sogar das Glück, dass meine Stimme einen leicht trotzigen Unterton angenommen hatte und sah man über die recht leise Lautstärke und das leichte Zittern in eben dieser hinweg, dann konnte ich fast schon stolz auf mich sein.. Haha. Nein, eigentlich gar nicht. Normalerweise war ich nämlich wirklich nicht auf den Mund gefallen, aber gerade fiel es mir doch schon schwer hier stehen zu bleiben und mich nicht zumindest hinter Jareth zu verkriechen oder gar ganz abzuhauen. Würde ich gerade nämlich wirklich wahnsinnig gerne tun, wenn ich ehrlich war. Aber wer konnte mir das schon verübeln? Langsam senkte ich meine Hand wieder von meinem Hals hinab – sollte er ruhig sehen was er da angerichtet hatte.. wobei ich die Male selbst noch nicht gesehen hatte, ich war nur an einem völlig zersplitterten Spiegel vorbei gekommen in dem ich mich nicht hatte sehen/erkennen können.. demnach konnte ich nur spekulieren wie ich aussah.. aber ich vermutete nicht, dass schon wieder alles verschwunden war – auch wenn ich, wie bereits erwähnt, keine schlechte Wundheilung hatte. Glücklicherweise.

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#510

RE: START

in 18.02.2015 23:19
von Minire Lojtar • 251 Beiträge

Ich hob ein wenig überrascht die Augenbrauen, als der Kailasa und die junge Menschenfrau einige Bemerkungen tauschten. Anscheinend kannten auch die beiden sich, was mich in unserer verwaisten Welt etwas verwunderte. Aber naja, warum denn nicht? Wer wusste unter welchen Umständen die beiden sich begegnet waren. Obwohl ich nicht davon ausging, dass sie ihn genauso in die Flucht geschlagen hatte, so wie ich es geschafft hatte. Vielleicht hatte er sie angegriffen und dann doch aus irgendeinem Grund verschont. Dazu würde auch sein mehrdeutiger Kommentar passen, mit dem er sich nach ihrem Hals erkundigt hatte, und ihre Reaktion vorher und nachher. Hörte sich nach einem panischen, verletzten Opfer an. Wirklich interessant. Auch wenn ich es etwas enttäuschend fand, dass ich so wenig beachtet wurde. Natürlich war bei diesem Zusammentreffen der Puls von beinahe allen Anwesenden in die Höhe geschnellt und ich meinte auch Angstschweiß aus verschiedenen Quellen zu riechen, aber doch schien die persönliche Vorgeschichte mit dem Kailasa zumindest das Mädchen am meisten zu verängstigen. Apropos. Ich drehte mich zu den Menschen hinter mir um, sodass mein toter Blick fast in ihre Richtung fiel. Das Kind schien all das zwar nicht wirklich zu verstehen, aber trotzdem nahm ich auch die Panik des kleinen Mächens wahr. Ja, vielleicht wurde diese Zeit während des Gewitters doch ganz interessant - und leichter zu überstehen, als gedacht. Viel leichter. Und wie gesagt, viel spaßiger. Selbst wenn ich an all diesen schwachen Kreaturen meinen Hunger gar nicht stillen würde. Ich war gerne sparsam mit meiner Nahrung.
Ich konzentrierte mich wieder auf den Kailasa. Er versprach mir im Moment das meiste Spaßpotenzial. "Ich rieche noch Waldboden in deiner Haut, Kailasa", sagte ich mit einem provozierenden Lächeln. "Sehr schmerzhaft, selbst für deinesgleichen, nicht wahr?" Ich lachte wieder leise auf. Ja, ich reizte andere gerne. Vor allem andere Kreaturen.

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